Confession
Henrik Wager / 2005

Henrik Wager präsentiert sein erstes Solo-Album, welches durch eine ungewohnt frische Titelauswahl hervorsticht.


Henrik Wager? Noch nie gehört? So geht es sicher einigen deutschen Musical-Fans. Tatsächlich ist der gebürtige Brite in Deutschland noch nicht oft auf Musicalbühnen zu sehen gewesen, seine beiden größeren Engagements waren „Arena“ und „Poe“ am Saarländischen Staatstheater in Saarbrücken. Ganz in Eigenregie bringt er nun sein erstes durchweg gelungenes Solo-Album auf den Markt.Mit einer tollen Stimme zeigt Wager einen Querschnitt seines Könnens, welcher sehr poplastig ausfällt. Aber zum Glück gibt es ja viele moderne Popmusicals, so dass man sich auf frische und gelungene Interpretationen unter anderem aus „Taboo“, „Wicked“, „Poe“ und „Jerry Springer – the Opera“ freuen kann. Besonders die Songs „Come On In From The Outside“ und „Love Is A Question Mark“ aus „Taboo“ im Duett mit Aino Laos machen Spaß und bieten eine überzeugene Darbietung beider Künstler.

Für die „Wicked“-Fans wird vor allem das Duett „As Long As You’re Mine“ mit Maricel von Interesse sein. Beide machen ihre Sache wirklich gut, doch können sie nicht den Eindruck der Original Broadway Cast in Vergessenheit bringen. Besonders Maricel hat man stimmlich schon stärker erlebt, es könnte aber auch daran liegen, dass generell die Duettpartnerinnen etwas zu leise und zu sehr in den Hintergrund abgemischt wurden. Während also moderne Musicalsongs in teilweise neuen Arrangements sehr gut präsentiert werden, gibt es auch einige kleinere Überraschungen zu entdecken. Mit dem Song „Avenue Du Gare“ findet man eine ziemlich heiße Dancenummer auf dem Album, die vielleicht etwas aus den restlichen Titeln heraus sticht, die man sich aber auch sehr gut in der Disko vorstellen könnte.

Und wenn man schon mal in der Disko ist, kann man sich auch noch über eine Neuaufnahme des „Saturday Night Fever“-Songs „Disco Inferno“ freuen, welches in eine kleine Handlung integriert ist und eine witzige Pointe bereithält.Mit 14 Titel und einer Gesamtspielzeit von 58 Minuten präsentiert Henrik Wager ein mehr als gelungenes Debütalbum, das mit frischen Arrangements und kleinen verspielten Überraschungen aufwarten kann. Besser kann man sicherlich kein CD-Debüt feiern. Ein starke, frische und angenehme Stimme von der man hoffentlich noch mehr hört.

Overlay