Solo-Album der britischen Musical-Diva enttäuscht aufgrund weichgespülter Songs und fehlender Interpretation.
Auf „Essential Musical“ präsentiert Elaine Paige, Großbritanniens erfolgreichster weiblicher Musicalstar, Musical-Highlights in ungewöhnlich arrangierten Versionen. Neben „Hopelessly Devoted to You“ („Grease“) und „Someone Else’s Story“ („Chess“), die auf Solo-Alben schon fast zum Standard-Repertoire gehören, hat Paige mit „Edelweiß“ („The Sound of Music“), „Bring Him Home“ („Les Misérables“) und „Where is Love?“ („Oliver!“) einige Titel ausgewählt, die man bisher selten von einer weiblichen Interpretin gehört hat. Was alle 13 Songs gemeinsam haben, sind ihre gefälligen, seichten Arrangements, die leider so manche Nummer völlig um Sinn und Dramatik berauben. „Aquarius“ aus „Hair“ ist sogar bis zur Unkenntlichkeit weichgespült. Verstärkt wird dieses Problem noch dadurch, dass Paige überwiegend leise Töne anschlägt. Kraftvolle, stimmstarke Interpretationen, mit denen sie sich in Musicals wie „Evita“, „Cats“ und „Sunset Boulevard“ in die Herzen des Publikums sang, fehlen hier völlig, was wohl einige Fans der West-End-Diva enttäuschen wird.
(Rezension zuerst veröffentlicht in „Blickpunkt Musical“)