Ich bin Musik
Patrick Stanke / 2009

Auf seinem bereits vor einiger Zeit angekündigtem Solo-Album bietet Patrick Stanke einen Mix aus wohlbekannten Musical-Standards in teilweise neuem Jazz-Gewand. Sabrina Weckerlin und Ana Milva Gomes stehen ihm als Duett-Partnerinnen zur Seite.


Für Patrick-Stanke-Fans gab es in den vergangenen Monaten einige Gründe zur Freude und zum Kaufen. Nicht genug, dass Herr Stanke bei vielen interessanten Produktionen auf der Bühne stand, es erschienen auch einige Castalben auf denen er vertreten ist. Als seine Solo-CD angekündigt wurde, war es vor allem auch der damals erste deutschsprachige Song aus “Die letzten 5 Jahre”, der die Trackliste interessant machte. Das hat sich jedoch mittlerweile durch die sehr gute Kompletteinspielung des Stückes mit ihm und Charlotte Heinke überholt. Bis auf wenige Ausnahmen sind somit auf dem Album Standards vertreten, die man auch auf den CDs von anderen Künstlern findet, die allerdings durch teilweise recht gelungene neue Arrangements aufgewertet werden.Stimmlich meistert Stanke alle Lieder sehr gut und drückt den Interpretationen seine eigene Handschrift auf. Am besten klingen bei ihm die ruhigeren leiseren Töne, in die er viel Gefühl legen kann. So werden “My funny Valentine”, dass musikalisch etwas an die jazzige Matt Damon Variante aus “Der talentierte Mr. Ripley” erinnert, und ein ungewohnt ruhiges “Dies ist die Stunde” zu empfehlenswerten Anspieltipps. Bei “Sind die Sterne gegen uns” mit Ana Milva Gomes überzeugen die ehemaligen Bühnenpartner vollends, und es ist schade, dass es keine komplette “Aida”-Aufnahme mit diesen beiden Sängern in den Hauptrollen gibt. Unangefochtener Höhepunkt des Albums ist aber der Namensgeber “Ich bin Musik”.Geschmacksache dagegen bleiben die Songs “Gethsemane” (sehr gut gesungen, aber man muss das Lied eben mögen), “Der letzte Tanz” und “As long as you’re mine” mit Sabrina Weckerlin. Bei den beiden letzteren Titeln wird das jazzig-loungige Konzept gnadenlos durchgezogen und funktioniert aber nur noch wirklich bei “Der letzte Tanz”. Wer jedoch die Originalversion von “As long as you’re mine” liebt und schätzt wird sich nur schwerlich mit der hier vertretenen Variante anfreunden können. Der komplette Charakter des Liedes geht durch die neuen Arrangements verloren und Sabrina Weckerlin setzt mit ihrem souligen Gesang noch das I-Tüpfelchen drauf. Patrick Stanke dagegen singt den Fiyero-Part mit klarer kräftiger Stimme in bester Musicalmanier, passt dadurch aber nicht wirklich in den Song, der im gesamten dadurch wirkt, als hätte man zwei voneinander unabhängige Versionen. Ob man die CD nun haben muss, kann der geneigte Hörer selbst entscheiden. Zwar bietet Herrn Stankes Stimme einen guten Kaufgrund (nicht nur für seine Fans), andererseits ist jedoch die Liedauswahl ein klein wenig langweilig und ohne Überraschungen geblieben und das Album mit zehn Titeln dann doch recht kurz geraten.

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