Glee
Christmas Album / 2011

Erster Sondersoundtrack der amerikanischen Hit-Serie, der es zur Veröffentlichung in Deutschland geschafft hat. Im typischen Glee-Sound überzeugen jedoch eher die modernen Songs, bei den Klassikern erkennt man das Original mitunter nur noch anhand des Textes.


In Deutschland haben es bisher nur die regulären Staffel-Soundtracks in die Regale der CD-Läden geschafft, so manche hörenswerte EP blieb dem amerikanischen Publikum vorbehalten. So entging den hiesigen Fans die „Rocky Horror Glee Show“ oder „The Power of Madonna“. „Glee – the Christmas Album“ ist somit die erste hierzulande erschienene CD, die sich ausschließlich auf eine Folge der Serie bezieht.

Produktion und Gesang sind, wie kaum anders zu erwarten, auf sehr hohem Niveau, allerdings überzeugen die Arrangements nicht immer. Ein positives Beispiel für Weihnachten im „Glee“-Sound ist „Deck the Rooftop“. Die Up-Tempo-Nummer ist eine willkommene Abwechslung zu allzu schmachtig-schmalzigen Weihnachtsliedern und könnte besonders bei so manchem Chor die Weihnachtsauftritte bereichern. Negativ fällt „Angels we have heard on high“ auf. Amber Riley singt den Song zwar mit sehr starker Stimme, das R’n’B-Arrangement verfremdet den Song allerdings so sehr, dass man ihn nur noch anhand des Textes erkennen kann. Zum Schmunzeln ist „You’re a mean One, Mr. Grinch“, gesungen von der Singer-Songwriterin k.d.lang, die in der Episode die Synchronisation der von Jane Lynch gespielten Sue Sylvester übernahm: Der Song zeigt, dass auch Weihnachtsmuffel ihre Hymne haben können. „Oh Christmas Tree“, hier interpretiert von Matthew Morrison, passt einfach nicht so richtig auf den Soundtrack – das Lied passt nun mal eher in einen Kindergarten als in eine Highschool. „Last Christmas“ und „Baby, it’s cold outside“, bereits im Original sehr hart an der Mega-Kitsch-Grenze, bekommen hier nochmal eine anständige Portion Zuckerguss verpasst – ob man es mag, ist sicher Geschmacksache.

Sehr gelungen sind (mal wieder) die Soli von Lea Michele. „Merry Christmas Darling“ fehlt ein wenig die Melancholie des Carpenter-Klassikers und ihre Interpretation von „Oh Holy Night“ kann dem Vergleich mit veröffentlichten Aufnahmen großer Pop-Diven durchaus standhalten.

Overlay