Mit „Ich bin was ich bin – Meine großen Musicalerfolge“ bringt Uwe Kröger zum 50-jährigen Geburtstag eine weitere Solo-CD auf den Markt, auf der er sich auf seine späteren Musicalrollen fokussiert.
Uwe Kröger ist mittlerweile seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten Musicaldarsteller auf deutschsprachigen Bühnen und hat bereits mehrere Solo-Alben auf den Markt geworfen. Umso enttäuschender ist das Resultat, was mit „Ich bin was ich bin – Meine großen Musicalerfolge“ vorliegt. Man könnte sogar versucht sein zu behaupten, dass den Fans nur schnell Geld aus den Taschen gezogen werden sollte.
Warum? Die CD bietet kaum einen Mehrwert für Musicalliebhaber, da fast alle Tracks von anderen Cast-Aufnahmen bzw. von der bereits veröffentlichten DVD „Absolut Uwe“ übernommen wurden. So findet man mit „Starlight Express“, „Der letzte Tanz“, „Sweet Transvestite“, „Musik der Nacht“ und „Das Phantom der Oper“ (im Duett mit Pia Douwes) allein fünf Songs von der „Absolut Uwe“-DVD, die vor allem durch einen kleinen Bandsound auffallen.
Mit großen Orchester trumpfen dagegen die Aufnahmen der Vereinigten Bühnen Wien auf. Dazu gehören aus „Rebecca“ „Hilf mir durch die Nacht“ (mit Wietske van Tongeren), „Gott warum?“, „Jenseits der Nacht“ (mit Wietske van Tongeren), aus „Der Besuch der alten Dame“ „Liebe endet nie“ (mit Pia Douwes) und „Ich hab die Angst besiegt“ sowie „Wenn das Schicksal dich ereilt“ (mit Lisa Antoni) aus „Rudolf“. Mit „Roseanne“ und „Nosferatu“ befinden sich auch noch zwei Tracks der deutschsprachigen „Dracula“-Aufnahme auf dem Sampler. Hervorstechend sind schließlich zwei Titel aus der Salzburger „The Sound of Music“-Einspielung. Mit „Etwas gut“ (mit Wietske van Tongeren) und „Edelweiss“ findet man zwei kleine Songperlen auf dem Album. Die zurückhaltende, charmante Art der Kompositionen und die überzeugenden Interpretationen der klassischen Musicalsongs stehen wunderbar im Kontrast zu den modernen Pop-Bombast-Musicalsongs auf der CD.
Ergänzt werden die bereits erwähnten Titel mit dem netten Popsong „Meine Herzwunschliste“ und den Bonustracks „They Can’t Take That Away From Me“ in einer frischen elektro-jazzig angehauchten Version sowie einer coolen Dancenummer namens „Style Up Your Life!“.
Einzig und allein der titelgebene Song „Ich bin, was ich bin“ wurde neu für diesen Sampler aufgenommen. Kröger bietet eine solide Interpretation des viel gecoverten Songs, der in dieser Version am Ende auf Kosten des gefühlvollen Untertons etwas zu sehr an Fahrt aufnimmt und letztendlich keinen zusätzlichen Kaufanreiz für diese CD bietet.
So bleibt eine Zusammenstellung, die Krögers stimmliches und interpretatorisches Können der rund letzten 10 Jahre gut widerspiegelt. Für Fans des Darstellers, die nicht den Großteil der Castaufnahmen haben, ist dieses Album durchaus empfehlenswert – für alle anderen Musicalliebhaber bleibt die CD entbehrlich.