© Stage Entertainment
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Dirty Dancing (2011 - 2012)
Metronom Theater, Oberhausen

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„Die Zeit seines Lebens“ sucht man vergeblich bei der Bühnenversion des Kultfilmes. Dafür ist „Dirty Dancing – Das Original Live on Stage“ zu unstrukturiert und konzeptlos, lässt jegliche Innovation und Kreativität vermissen und kann auch von einem tänzerisch hervorragenden Ensemble nicht gerettet werden.

Das Problem an diesem Schauspiel mit Musik ist das Stück selbst. Ein Konzept sucht man vergeblich, die Mischung aus Tanz, Schauspiel, Livegesang und Musik vom Band will und kann nicht funktionieren und lässt das Publikum am Ende ziemlich kalt.

So präsentiert sich der erste Akt als hektische Collage aus Tanzszenen, kurzen und schlichten Dialogen und Musik. Die Drehbühne mit mehreren ausfahrbaren Hubpodesten und LED-Wänden ist ständig in Bewegung und sorgt für schnelle Szenenwechsel, in denen oft Darsteller im Dunkeln quer über die Bühne rennen, um für die nächste Szene bereit zu stehen. Leider funktioniert dieser filmische Ansatz mit schnellen „Schnitten“ und kurzen Szenen auf einer Theaterbühne nur minimal. Die Nebenfiguren, ja sogar manche größere Rollen verkommen zu Stichwortgebern, von einem dramaturgischen und szenischen Aufbau fehlt jede Spur. Ikonische Momente des Films wie „Ich habe eine Wassermelone getragen“ oder der Tanz auf einem (im Theater von der Seitenbühne heruntergefahrenen riesigen) Baumstamm hinterlassen keinerlei Eindruck. Es wirkt fast so, als wenn Regisseur James Powell den Vergleich mit der Filmvorlage scheut und diese doch beliebten und wichtigen Momente schnell „wegspielen“ möchte.

Das Ensemble bemüht sich in dieser unstrukturierten hektischen Gesamtsituation, ihren eindimensionalen Figuren Kontur zu geben, scheitert aber überwiegend an der nicht vorhandenen Personenführung. Einzige wirkliche Ausnahme ist Jenny Bach, die als „Baby“ schauspielerisch und tänzerisch durchweg souverän agiert und mit einem guten komischen Timing zumindest wenigen Szenen etwas Würze gibt.

Wenig überraschend ist dann auch, wenn nach dem ersten Akt verhältnismäßig viele Plätze im Saal frei bleiben. Die Längen sowie die unfokussierte Inszenierung, in der dramatische Szenen im Vordergrund mehr an- als ausgespielt werden, während im Hintergrund nett und vergnüglich in Kellermans Club getanzt wird, hat offensichtlich mehr Besucher verärgert als begeistert.

Der zweite Akt dagegen wirkt wie aus einem anderen Stück. Plötzlich werden die Schauspielszenen länger und besser ausgespielt, außerdem wird das gesamte Tempo gedrosselt. Die Figuren bekommen dadurch zwar noch ein wenig Tiefgang, es gibt sogar kleine atmosphärische Momente, aber dafür kommt der Fortgang des Stückes fast zum Stehen. Dass die Eltern von „Baby“ noch ein Liebesduett wie in einem Musical singen, verdeutlicht einmal mehr, dass niemand bei der Konzeption wusste, was dieses Stück eigentlich sein soll.

Johanna Spantzel als Lisa Houseman kann kurz vor Schluss mit ihrem absichtlich schrillen und schiefen Gesang auf sich aufmerksam machen und lockert die Stimmung im Publikum für den einen großen Moment auf. Nach über 2 Stunden heißt es endlich „I’ve had the time of my life“. Das Publikum erwacht aus seiner Lethargie, der Song und auch die Inszenierung des Finales reißen mit und lassen den Wunsch offen, dass es doch viel öfter so hätte sein können.

Trotz herausragender tänzerischer Qualitäten des Ensembles bleiben die schmutzigen Tänze eher bieder. Das Publikum bleibt passiver, bisweilen gelangweilter Beobachter und wird weder vom Rhythmus ergriffen, noch geht es auf eine emotionale Reise in die 60er Jahre. In Anbetracht der Ticketpreise sollte man lieber zur DVD greifen, denn diese schafft es auch nach über 20 Jahren noch zu begeistern.

 
CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
Johnny CastleDaniel Rakasz,
(Máté Gyenei
Alessandro Cococcia)

Frances "Baby" HousemanJenny Bach,
(Verena Raab
Anja von Geldern)

Penny JohnsonAlisa Nikolaus,
(Marie-Luisa Kaster
AJ Norwell)

Marjorie HousemanKatja Hentschel,
(Raphaela Groß-Fengels
Josephine Müller)

Jake HousemanSteffen Laube,
(Hans-Dieter Heiter
Hans Schernthaner)

Lisa HousemanJohanna Spantzel,
(Josephine Müller
Verena Raab)

Neil KellermanMatthias Bollwerk,
(Damian Czarnecki
Andreas Schonert)

BillyRune Høck Møller,
(Johan Bech
Alessio Impedovo)

RobbieMatthias Zeeb,
(Andreas Schonert
Lukas van der Fecht)

Vivian PressmanRaphaela Groß-Fengels,
(Marie-Luisa Kaster
Josephine Müller)

Max KellermanFritz Hille,
(Hans-Dieter Heiter)
Tito SuarezMike Ho-Sam-Sooi,
(Richard McCowen)
Mr. SchumacherGiso Weißbach,
(Hans-Dieter Heiter
Hans Schernthaner)

GesangssolistenJohan Bech
Alessandro Cococcia
Adrianna Hicks
Kisha Howard
Alessio Impedovo

Ensemble / SwingsKarl Bowe
Yasemin Celikkan
Damian Czarnecki
Phillip Dzwonkiewicz
Mikael Gryholm
Máté Gyenei
Hans-Dieter Heiter
Marie-Luisa Kaster
Kristina Love
Richard McCowen
Steven McGrath
Carly Miles
Josephine Müller
AJ Norwell
Sara Pamploni
Verena Raab
Hans Schernthaner
Andreas Schonert
Sabrina Sepe
Lukas van der Fecht
Anja von Geldern
  
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Mi, 19.10.2011 19:30Metronom Theater, OberhausenPremiere
Di, 25.10.2011 18:30Metronom Theater, Oberhausen
Mi, 26.10.2011 18:30Metronom Theater, Oberhausen
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