Die Musical Tenors – das sind Jan Ammann, Christian Alexander Müller, Mark Seibert und Patrick Stanke, die mit einem größtenteils aus Musical-Melodien bestehenden Konzert durch den deutschsprachigen Raum touren.
Die vier Herren präsentieren ein abwechslungsreiches Programm – Altes und Neues, oft und selten gehörte Songs, Lieder aus Frauen- oder Männerrollen. Schwerpunkte bilden die Musicals „Drei Musketiere“ und „Grease“, darüber hinaus erklingen aber auch Melodien aus „Gambler“, „Tanz der Vampire“, „Glöckner von Notre Dame“ und „Love Never Dies“, um nur einige Shows zu nennen. Und auch der Roland-Kaiser-Schlager „Am Ende bleiben Tränen“ sowie der 90er-Jahre-Pop-Song „More Than Words“ gefallen in den mehrstimmigen Arrangements, die ein besonderes Highlight des Abends darstellen. Die fünf-köpfige Band unter Leitung von Marina Komissartchik stattet die meisten Songs mit ungewöhnlichem Vor- oder Zwischenspiel aus, wenn sie nicht sogar komplett auf unübliche Art und Weise arrangiert sind – so erklingt „Weil ich weiß, in der Straße wohnst du“ aus „My Fair Lady“ als betont lässige Swing-Nummer und Bernsteins „Maria“ kommt als Flamenco-Nummer über die Bühne.
Aber auch gesanglich befindet sich der Abend auf einem erfreulich hohen Niveau. Alles andere wäre allerdings eine Überraschung gewesen, haben doch alle vier Sänger in den vergangenen Jahren als renommierte Solisten bereits zahlreiche Musical-Hauptrollen gemeistert.
Doch gerade wegen dieses hohen Niveaus lässt sich eine gewisse Gleichförmigkeit, die zeitweise schon fast in Langeweile mündet, nicht verleugnen. „This is the Moment“ z.B., im Musical „Jekyll & Hyde“ einer der Höhepunkte, bei dem das Publikum gespannt auf die Interpretation des Darstellers wartet, ist hier nur eine von vielen dramatischen Balladen. Und bei vier Sängern, die gemeinsam oder auch gegeneinander an singen, kommt es weniger auf die individuelle Interpretation als auf den schönen bzw. kraftvollen Gesang an, eben genau wie bei den vielen anderen Balladen des Abends.
Und so sind die wahren Highlights der Show die Solo-Stücke, von denen jeder der Sänger im Lauf des Abends zwei zum Besten gibt: die vor Spannung geradezu bebende Interpretation von „Musik der Nacht“ durch Christian Alexander Müller oder das mitreißende „Wie wird man seinen Schatten los?“ von Patrick Stanke stechen aus dem Progamm hervor. Als kleine Abwechslung von den Männerstimmen gehört ein weiblicher Gaststar zum Konzept des Abends. An vergangenen Tournee-Stationen wurden bereits u.a. Roberta Valentini oder Maricel begrüßt, in Hamburg gesellte sich die Schweizerin Monica Quinter zu den Herren, die mit ihrer Interpretation von „Gold von den Sternen“ nicht ganz das hohe Niveau der männlichen Kollegen erreichte.
Erfreulicherweise wurde auf regelmäßige Conferencen verzichtet. Da der Zuschauerraum des Altonaer Theaters fest in „Musical-Fan-Händen“ war – selten wurde bei einem Musical-Abend in Hamburg so viel gekreischt wie hier und das Blitzlichtgewitter aus den zahllosen Digi-Cams während der Zugaben störte den Genuss an der Darbietung erheblich -, waren keine großartigen Erklärungen zu den vertretenen Musicals nötig. Und so tauchen nur selten Dialoge zwischen den Songs auf. Die wenigen Gespräche der Tenöre auf der Bühne allerdings klingen dann so auswendig gelernt, dass man darauf auch getrost hätte verzichten können. Vor ihren Solo-Nummern geraten die Herren aber doch noch etwas ins Plaudern, und dabei zeigt sich, dass sie durchaus Spaß an zumindest spontan wirkenden Bemerkungen haben, so dass für kommende Konzerte der Wunsch nach etwas mehr Auflockerung des festen Konzeptes aufkommt. Regisseur und Choreograph Paul Kribbe hat mit den Sängern für einige Lieder dezente Tanzschritte einstudiert, die zumindest im ersten Akt eher unfreiwillig komisch wirkten, das Tanzen scheint für keinen der Tenöre die Lieblings-Musical-Disziplin zu sein. Das ist aber wirklich nur eine Randbemerkung über einen Abend, der sowohl bzgl. der Song-Auswahl als auch der musikalischen Darbietung wirkliche Musical-Highlights bietet.
Sa, 30.10.2010 20:00 | Ebertbad, Oberhausen | Premiere |
So, 31.10.2010 20:00 | Grillo Theater, Essen | ausverk. |
Mo, 01.11.2010 14:00 | Ebertbad, Oberhausen | |
▼ 17 weitere Termine einblenden (bis 12.11.2012) ▼ |
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Mo, 01.11.2010 19:00 | Ebertbad, Oberhausen | ausverk. |
Mo, 15.11.2010 20:00 | Altonaer Theater, Hamburg | |
Mi, 08.12.2010 20:00 | Grillo Theater, Essen | |
So, 19.12.2010 19:00 | FILharmonie, Filderstadt | |
Mo, 20.12.2010 20:00 | Theater Akzent, Wien | |
Mo, 14.11.2011 20:00 | Ebertbad, Oberhausen | ausverk. |
Di, 15.11.2011 20:00 | Ebertbad, Oberhausen | |
Mo, 21.11.2011 20:00 | Stadthalle, Chemnitz | kl. Saal |
Di, 22.11.2011 20:00 | Admiralspalast, Berlin | Studiobühne |
Mi, 23.11.2011 20:00 | Metropol Theater, Bremen | |
Mi, 07.12.2011 20:00 | Hugenottenhalle, Neu-Isenburg | |
Do, 08.12.2011 20:00 | Tonhalle, München | |
Fr, 09.12.2011 20:00 | FILharmonie, Filderstadt | ausverk. |
Fr, 16.12.2011 20:00 | Grillo Theater, Essen | ausverkauft |
Mi, 31.10.2012 20:00 | Grillo Theater, Essen | ausverkauft |
Mo, 05.11.2012 19:30 | Ebertbad, Oberhausen | ausverkauft |
Mo, 12.11.2012 19:30 | FILharmonie, Filderstadt | ausverkauft |
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