Musical für eine Schauspielerin von Georg Kreisler.
Wien 1938. Die junge Schauspielerin und Sängerin Lola Blau, nach eigener Aussage an Politik nicht interessiert, hat den Vertrag für ihr erstes Engagement an ein Landestheater in der Tasche. Der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland macht diese Verpflichtung unmöglich, die Wirtin setzt das Mädchen auf die Straße: Lola Blau ist Jüdin, ebenso wie ihr Freund Leo, der schon auf dem Weg außer Landes ist. Lola verlässt ihre Heimat, findet vorübergehend in der Schweiz Arbeit und Unterkunft und geht dann ins endgültige Exil USA, wo sie eine atemberaubende Karriere macht: von der mittellosen Emigrantin zum Sex-Star in Hollywood. Doch sie hat „vergessen zu vergessen“: sowohl Leo als auch Europa.
Was in dieser kurzen Zusammenfassung als trockene Geschichtsstunde zur jüngeren deutschen Vergangenheit erscheinen mag, ist auf der Bühne eine spannende Lektion aus Musik und Text; unsentimental und satirisch zeigt der Komponist, Autor und Chansonnier Georg Kreisler, wie ausgerechnet die Emigration der Lola Blau die erste Sprosse auf ihrer Karriereleiter wurde.
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