Männer! (2004)
Theater - Bühnen und Orchester der Stadt, Bielefeld

„Männer!“ in der Inszenierung von Katja Wolff bietet 1 1/2 Stunden beste und vor allem spaßigste Unterhaltung, die die Lachmuskeln bis aufs Letzte beansprucht. Songs wie „Es war Sommer“ von Peter Maffay, „You are so beautiful“ von Joe Cocker oder Robbie Williams‘ „Angels“ werden gekonnt eingesetzt, um dem starken Geschlecht Sorgen und Probleme mitteilen zu lassen.

Nach dieser Revue wird einem mal wieder bewusst, welche Probleme die Männer mit sich herumtragen. Auf humorvolle Art und Weise spielt Katja Wolff mit den Klischees und den sozialen Schichten der Fußballliebhaber. Vom Rentner über den Zuhältertyp bis hin zum Business-Mann sind alle möglichen Variationen des Fußballfans vertreten. Dass letztendlich dem Fußball eher eine Nebenrolle in dem Stück zufällt, ist keineswegs störend. Dafür sind Frauen, wie so oft, Thema Nummer 1 und diese machen es den 9 Fans nicht gerade leicht. Tränen bei dem einen oder anderen Mann sind somit vorprogrammiert, das starke Geschlecht mal ganz schwach. Nach neunzig Minuten gemeinsamen Klagens und Leidens kommen alle zu dem Schluss, dass man gute Freunde nicht trennen kann. Neun Männer haben sich gefunden und rücken auf der Tribüne zusammen.

Das gesamte Ensemble agiert durchweg souverän. Herausragend sind Helmuth Westhauser als niedlicher alter Rentner und F. v. Manteuffel als Macho, der sich selber wunderschön findet und der seine Haarpracht amüsant in Szene setzt. Die gesanglichen Mängel der Schauspieler dienen einmal mehr der Komik des Abends und sind keineswegs störend. Melanie Haupt, als einzige Frau im Bunde, stellt die Würstchenverkäuferin rollendeckend und mit guter Stimme dar.

Katja Wolff spielt gekonnt mit kleinen Gesten und Aktionen am Rande der Handlung. Bestes Beispiel ist die Würstchenverkäuferin, die von einem jüngeren Fan angehimmelt wird, sobald sie auf der Bühne erscheint. Um sie jedes Mal in seiner Nähe zu haben, kauft er gerne und oft Würstchen oder auch mal ein Bier. Als dieser Fan dann „Angels“ anstimmt schwebt sein Engel, die Würstchenverkäuferin, auf einer Bockwurst über der Bühne. Lachkrämpfe sind das Resultat.

Zusammenfassend kann man jedem, der einen komischen und sehr unterhaltsamen Abend verbringen will, dieses Stück wärmstens ans Herz legen. Die Inszenierung strotzt vor Humor und Einfällen, die einfach Spaß machen und gute Laune bringen.