Eine gepflasterte Straße bildet das Kernstück des ansprechenden Bühnenbilds (Bühne und Kostüme: Bernd Franke), an ihrem Rand liegen die verschiedenen Schauplätze des Lebens der Piaf: Ein kluges Synonym für ein aufwühlendes Leben, das das Publikum über drei Stunden in Bann zieht.
Hanfried Schüttlers Regie bemüht sich, die vielen Facetten des komplizierten Charakters der Piaf herauszuarbeiten. Leider verliert er sich etwas im Detail und schafft es nicht, das Puzzle zu einem Ganzen zusammenzusetzen.
Das mag auch an Barbara Schöller als Piaf liegen, die zwar absolut überzeugend agiert, wenn sie die Anhänglichkeit und Verletzlichkeit der Piaf darstellt, bei der der Gassenjargon aber aufgesetzt wirkt. Sie spielt und singt einfach zu elegant: Die Songs erklingen wunderschön, aber irgendwie zu schön. Beeindruckend ist allerdings, wie die Schöller Mimik und Gestik der Piaf adaptiert hat – da stimmt einfach alles.
Aus dem kleinen, in vielen Rollen agierenden Ensemble ist vor allem Christian Manuel Oliveira als Marlene Dietrich (ja genau – ein Mann!) hervorzuheben. Er singt „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“ und läßt durch seine Virtuosität dem Publikum den Atem stocken.
Das Instrumental-Ensemble ist auf der Bühne platziert und durch witzige Einfälle ins Bühnengeschehen integriert.
Ein Paar Striche hätten gewisse Längen beseitigen können; man verläßt das Theater trotzdem mit einem tieferen Verständnis dieser beeindruckenden Frau.
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