NEUE REZENSION
Alles Liebe, Linda (seit 09/2024)
Werkstattbühne, Kaiserslautern
Linda Porter, in zweiter Ehe mit dem Komponisten-Genie Cole Porter ("Kiss Me, Kate", "Anything Goes") verheiratet, lässt ihr Leben Revue passieren. Sie ist fast acht Jahre älter als er, ebenfalls aus wohlhabender Familie (sogar reicher als ihr Mann) und genießt mit ihm weltweit das High-Society-Leben und seinen beruflichen Erfolg. Linda ist für ihn Muse und Stütze, muss sich aber auch mit seiner ziemlich offen ausgelebten Homosexualität arrangieren. In ihre Erzählung eingeflochten ist eine gut ausgewählte Mischung aus bekannten und unbekannten Porter-Songs, die entweder zur biografischen Situation passen oder Lindas Emotion widerspiegeln. Eigentlich ein gefundenes Fressen für eine Vollblutdarstellerin wie Astrid Vosberg, die eine weite Palette von Emotionen bedienen könnte, wenn die Inszenierung klarmachen würde, warum Linda ihre Geschichte überhaupt erzählt – und vor allem: wem.