Das Bremer Theater hat mit „Marie Antoinette“ ein Minus von 1,5 Millionen Euro eingefahren. Statt der erwarteten 110.000 Zuschauer kamen lediglich 90.000, davon 15.000 mit ermäßigten Tickets. Der von Intendant Frey erhoffte Schlussspurt mit gesteigerten Kartenverkaufszahlen blieb aus, den Grund für die niedrigen Auslastungszahlen vermutet er laut Radio Bremen in der Wirtschaftskrise.
Doch auch auf der Kostenseite sei das Stück in eine Schieflage geraten, so der Sender. Neben der nicht kalkulierten Anmietung von zusätzlicher Tontechnik für über 100.000 Euro seien auch die Kostenrahmen für Kostüme und Bühnenbild überschritten worden. Noch nicht endgültig kalkuliert sind die Kosten für zusätzliche Werbung, der Betrag dürfte nach Angaben von Radio Bremen und dem Weser Kurier ebenso im Bereich von 400.000 Euro liegen. Damit erhöhe sich der Fehlbetrag des Bremer Theaters auf insgesamt 3,3 Millionen Euro. Dieser soll durch Vorgriffe auf die Zuschüsse des kommenden Jahres kompensiert werden.
Intendant Frey verhandelt darüber hinaus zurzeit mit Produzenten aus Südkorea über einen Verkauf von Bühnenbild und Kostümen der Bremer Produktion. Im Gespräch sei auch eine Reduzierung der Theatermiete durch die ebenfalls stadteigene HVG (Hanseatische Veranstaltungs GmbH). Mit der Europapremiere von „Marie Antoinette“ im Musical Theater Bremen hatte erstmals ein deutsches Stadttheater für mehrere Monate ein ehemaliges Ensuitehaus bespielt und dafür ein komplettes Musicalensemble engagiert.