Friedrich Kurz möchte bis Herbst 2013 in Dresden ein Musicaltheater errichten. Am Ferdinandsplatz plant der einstige Gründer der Stella AG nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung, mit Hilfe von Investoren ein 3000-Plätze-Haus zu errichten. In dem in Amphitheaterform angelegten Neubau soll ein Musical von Enrico Garzilli über den Renaissance-Maler Michelangelo zu sehen sein. Das Finanzierungsvolumen soll 100 Millionen Euro betragen. Karten für das Musical will Kurz für 12 Euro anbieten.
Über die Gestaltung sei mit dem Architekten Frei Otto (Olympiastadion München) gesprochen worden, für die Akustik sei er mit Professor Karlheinz Brandenburg (dem Erfinder der mp3-Technologie) aus Ilmenau in Verhandlungen, erklärte Kurz gegenüber der Zeitung. Nach seinen Angaben ist eine Absichtserklärung mit der Stadt bereits unterzeichnet. Er plane ausserdem neben dem Theater ein Haus der Geschichte der Stadt Dresden, das israelische Fachleute aus Massada mit Filmen, Bildern und Plastiken gestalten sollten.
Der zuständige Dresdner Kulturbürgermeister äußerte gegenüber der sächsischen Zeitung, er könne noch nicht einschätzen, wie realistisch das Projekt sei. Eine Anfrage der Musicalzentrale zur Existenz einer Absichtserklärung und zur Haltung der Stadt gegenüber dem Projekt blieb unbeantwortet.
Kurz hatte 1988 mit „Cats“ im Hamburger Operettenhaus das kommerzielle Musical in Deutschland begründet und führte bis 1991 die Stella AG, aus der er nach einer Kontroverse mit seinem Mitgesellschafter Rolf Deyle ausstieg. Nachfolgende Musicalprojekte in Berlin („Shakespeare and Rock’n’Roll“) endeten erfolglos. Für 2007 hatte Kurz eine Broadway-Produktion des in einem christlichen Kontext angesiedelten Musicals „Rage of the heart“ – ebenfalls aus der Feder von Garzilli – angekündigt, die nicht realisiert wurde.