Lepper kritisiert Besetzungspolitik in Magdeburg

In einem offenen Brief hat Musicaldarsteller Carsten Lepper die Entscheidung des Opernhauses Magdeburg kritisiert, die Gastdarsteller der aktuellen „West Side Story“-Produktion bei der Wiederaufnahme des Stücks aus Kostengründen nicht mehr zu engagieren. „In der kommenden Spielzeit werden wir alle durch Mitglieder des Opernhauses, des Ballets und/oder des Schauspielensembles des Theater Magdeburgs ersetzt“, so Lepper. Die neuen Darsteller würden „in einer Art ‚Hau-Ruck-Verfahren“ in der kommenden Spielzeit einstudiert, ohne Original Regie-Team und Original-Choreographin“.

Lepper sieht Opernhaus-Intendantin Karen Stone als treibende Kraft hinter der Entscheidung. Stones ursprünglicher Wille sei es gewesen, ausschließlich Opernsänger für die Produktion zu engagieren. Weiterhin vermutet der Musicaldarsteller Kalkül hinter dem Vorgehen des Theaters, die Produktion zunächst mit „Starbesetzung“ zu bewerben und selbige dann – „nach eingeheimstem Erfolg“ – zu entlassen, um lukrativer zu wirtschaften.

Neben Carsten Lepper (Tony) stehen in der kommenden Spielzeit Jochen Schmidtke (Riff), Nico Gaik (Action), Vasiliki Roussi (Anita), Janko Danailow (Arab) und Serkan Kaya (Bernardo) in der Inszenierung von Christian Struppeck und Andreas Gergen nicht mehr auf der Bühne. „In unser aller längjährigen Laufbahn im Bereich Musiktheater ist uns ein solches Vorgehen noch nicht vorgekommen und wir hoffen, das es für uns alle ein Einzelfall bleibt“, kommentiert Carsten Lepper.

Laut Opernhaus Magdeburg stehen indes die Besetzungen für die kommende Spielzeit noch nicht fest. Es entziehe sich ihrer Kenntnis, wie „Herr Lepper vermeint darüber Auskunft geben zu können“, so eine Theater-Sprecherin gegenüber der Musicalzentrale.

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