Ein Mitarbeiter der „Ludwig 2“-Produktion, die bis vergangenen Sonntag in der Big Box Allgäu zu sehen war, kritisiert die Zahlungsmoral der Veranstalter. „So mancher Mitarbeiter hat bis heute nur teilweise Geld erhalten und wartet seit sechs bis acht Wochen auf die ausstehenden und vereinbarten Gagen“, beklagt sich Richard Dallapozza, der als Bühnenmeister an der Produktion beteiligt war. Die „unsanft behandelten Mitwirkenden“ strebten nun eine Sammelklage an, so Dallapozza gegenüber der Musicalzentrale.
Dallapozza berichtet, dass nur jene Mitarbeiter entlohnt worden seien, die „im letzten Moment Druck gemacht“ hätten. So habe man die Mitarbeiter der Maske erst ausbezahlt, nachdem sie angedroht hätten, ihre Arbeit für die letzten drei Vorstellungen niederzulegen und die Perücken nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Mitwirkende, die nach der Dernière ihre Gage verlangten, habe man „von der Hofeinfahrt der Big Box mit Polizeiandrohung hinaus geworfen“.
Während die Lokalzeitung „Kreisbote“ in Kempten von weiteren „Ludwig 2“-Mitarbeitern berichtet, die noch auf ihre Gagen und Löhne warteten – etwa eine Farbenfirma aus Füssen – , sagte eine Sprecherin der Big Box Allgäu gegenüber der Musicalzentrale, sie könne die Vorwürfe nicht bestätigen. Die Veranstaltungshalle habe zwar nur als Vermieter für die Musicalproduktion fungiert. Man könne aber „aus Gesprächen mit Darstellern sagen, dass es keine Gründe zu Beanstandungen gab“.
Wie Christian Landerer, der kaufmännische Leiter der Produktion, auf die Vorwürfe reagiert hat, können Sie in unserem „Interview“ nachlesen.
Mit „Ludwig 2 – Der König kommt zurück“ war in Kempten in diesem Sommer eine Überarbeitung der 2007 in Füssen aufgeführten Produktion „Ludwig²“ zu sehen, mit Musik von Konstantin Wecker, Christopher Franke und Nic Raine. Produzent Gerd Fischer hat vor Kurzem bekannt gegeben, dass das Musical auch 2012 wieder in Kempten auf dem Spielplan stehe.