Dr. Jan-Pelgrom de Haas löst Maik Klokow als Geschäftsführer der Stage Entertainment Deutschland ab. Wer ist der Neue? Wohin geht Klokow?
Jan-Pelgrom de Haas, 1962 in Hannover geboren, studierte Volks- und Betriebswirtschaft und promovierte 1989 zum Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Er arbeitete zunächst als Trainee für die Gruner+Jahr AG und wechselte 1993 in den TV-Bereich zur UFA-Holding, der Fernsehtochter der Bertelsmann AG. Ab 1998 verantwortete de Haas als „Deputy General Manager“ den kaufmännischen Bereich der „Grundy UFA-Film- und TV-Produktions-GmbH“, die unter anderem Serien wie „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“ und „Verliebt in Berlin“ produziert. Gleichzeitig baute er ein ungarisches Tochterunternehmen auf.
Im Jahre 2000 übernahm de Haas zusammen mit Rainer Wemcken auch die Gesamt-Geschäftsführung von „Grundy-UFA“. Einen Namen machte sich de Haas vor allem im Multimediabereich. Die unter seiner Verantwortung entstandene Internet-Community „GZSZ.de“ gilt als das erfolgreichste Jugend-Portal Deutschlands, und als Initiator der ersten deutschen Schule für TV-Serien-Autoren, die „Grundy-UFA“ in Potsdam-Babelsberg eröffnete. Darüber hinaus führte er seit 2003 die Geschäfte der traditionsreichen TV-Produktionsfirma Trebitsch Produktion Holding (u. a. „Bella Block“).
Die Position des Deutschland-Geschäftsführers der „Stage Entertainment“ ist de Haas’ erste Aufgabe im Theater- und Live-Event-Bereich. In seiner Promotion schrieb er 1989 unter anderem über das „moderne“ Unternehmenskonzept als „sozialwissenschaftliches Grundmodell“, das die „Unternehmung aus ihrem Verhältnis zur gesamten gesellschaftlichen Umwelt und nicht aus ihren Eigentumsverhältnissen heraus“ versteht.
Der scheidende Geschäftsführer Maik Klokow wurde 1965 in Wismar geboren. Nach einer Lehre als Maurer arbeitet er in der DDR als Bühnentechniker, Bühnenmeister, Beleuchtungsmeister mit renommierten Regisseuren wie Leander Hausmann. Ab 1990 war er in verschiedenen Positionen im Musicalbereich bei der Stella AG tätig, 1999 verantwortete er als Geschäftsführer im Berliner Theater am Potsdamer Platz die Weltpremiere von Disneys „Glöckner von Notre-Dame“.
Im Jahre 2000 wurde Klokow Geschäftsführer der neu gegründeten Deutschlandabteilung des niederländischen Unterhaltungsmultis Stage Holding, die von der insolventen Stella AG die Theater in Berlin, Essen, Stuttgart und Hamburg übernahm. Unter Klokows Führung baute die Stage Holding ihr Deutschland-Engagement weiter aus, mit dem Theater im Hamburger Hafen und dem traditionsreichen Theater des Westens in Berlin kamen zwei weitere Spielstätten hinzu. Mit dem „König der Löwen“ in Hamburg und „Mamma Mia“ – erstmals parallel an zwei Spielstätten – in Hamburg und Stuttgart gelangen der Stage Holding in Klokows Amtszeit zwei große Publikumserfolge. Das mit großen Hoffnungen in Berlin gestartete „Les Misérables“ und auch der Nachfolger „Die 3 Musketiere“ konnten die Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Darüber hinaus stieg die Stage Holding mit „Cats“ neu in den Musical-Tourneebereich ein und kooperierte u.a. mit dem Capitol-Theater Düsseldorf und dem Deutschen Theater München. Mit der „Joop-van-den-Ende-Academy“ entstand eine eigene Musicalschule am neuen Konzernsitz in der Hamburger Speicherstadt.
Das Kerngeschäft erweiterte Klokow in den letzten Jahren auch um musicalfremde Produktionen wie den Überraschungserfolg „Blue man group“ in Berlin, die „Holiday on Ice“-Tourneen und ein geplantes neues Varietétheater am Firmensitz Hamburg.
Im November 2004 wurde Klokow in das „Board of Chairmen“, den internationalen Gesamtvorstand der Stage Holding berufen. Neben Joop van den Ende (Chairman), Bart van Schriek (CFO, Director Business Development), Robin de Levita (International Exexutive Producer) und Caspar Gerwe (Director Human Resources and Concern Staff) wurde Klokow dort für den neu gegründeten Bereich „International Commercial Affairs und International Production“ zuständig.
Gleichzeitig blieb er zunächst Geschäftsführer der Stage Holding Deutschland, die wie alle Konzernteile ab 1. August 2005 in Stage Entertainment umfirmierte. Kurz nachdem Klokow noch die Neuproduktion von „Dirty Dancing“ als Nachfolger für den auslastungsschwachen „Tanz der Vampire“ vorgestellt hatte, wechselt er nun endgültig an den Konzernhauptsitz ins niederländische Amsterdam.