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Cole Porters Leben in der High Society, seine Bühnenerfolge, Schicksalsschläge und mehr oder weniger heimlich ausgelebte Homosexualität bieten guten Stoff für einen Theaterabend. „Wake Up and Dream“ krankt zwar etwas am Abarbeiten biographischer Stationen, unterhält aber trotzdem dank guter szenischer Umsetzung hervorragend und lässt Porters Songs in neuen Arrangements strahlen.
Seit vielen Jahren erfreuen sich biographische Stücke großer Beliebtheit. Landauf, landab laufen Stücke über Marlene Dietrich, Edith Piaf oder Marilyn Monroe. Nun hat sich das Nationaltheater Mannheim zur Abwechslung der Biographie eines Komponisten angenommen. Ein großer Vorteil dabei: auch wenn es Gesangsaufnahmen von Cole Porter gibt, an denen man sich orientieren könnte, muss der Hauptdarsteller keine 1:1-Kopie des Originals sein.
Die Autoren Johannes Müller und Cordula Däuper (letztere ist gleichzeitig für die Inszenierung verantwortlich) erzählen die Geschichte chronologisch und benutzen Zitate, die vom Ensemble wie Erzähler vorgetragen, als Radionachrichten eingespielt werden oder auch in Dialoge eingebunden sind. Und dort liegt das Problem des Stücks, das sich von einer biografischen Station zur nächsten hangelt, denn es geht vor allem um Vermittlung von Fakten mit mehr Dokumentation als Emotion. Am längsten wird Hildegard Knefs Autobiographie zu den „Silk Stockings“-Proben zitiert: ein unendlich langer Monolog mit Einblendung der Quelle – und allen Ernstes des Kaufpreises des Buchs.
Leider fallen Cole Porters Schaffenskrise in den 1940er Jahren, bis er 1948 mit „Kiss me, Kate“ wieder einen Hit hatte, und die nicht unwichtige Tatsache, dass seine Frau Linda deutlich älter war als er, unter den Tisch.
Dabei verbinden die Autoren mit Geschick und leichter Hand die Songs zur Illustration der jeweiligen Situation oder Stimmung. Gesungen wird auf Englisch, Übertitel werden an der Seite eingeblendet. Eine gute Entscheidung, denn Porters selbst verfasste Texte sind witzig, geschliffen und sehr doppeldeutig, voller sexueller Anspielungen. Leider sind die Übertitel je nach Beleuchtung mal schlecht und auch mal gar nicht zu lesen. Auch die Funktion der Mikrofone der Darsteller war bei der Premiere nicht immer gewährleistet.
Die Besetzung besteht aus zehn gut harmonierenden, vielseitigen Darstellern, die – bis auf den Kinderdarsteller und den Darsteller von Porters Großvater – alle in mehrere Rollen schlüpfen. Samuel Schürmann und Frederike Haas übernehmen dabei u.a. die Hauptparts von Cole und Linda. Schürmann verfügt über eine sehr angenehme Singstimme, bleibt aber darstellerisch und tänzerisch etwas hölzern. Michael Heller sticht durch seine Tanzakrobatik hervor und hat mit „Miss Otis Regrets“, das er als Dienstmädchen singt, einen sehr präsenten Auftritt.
Überhaupt sind die Songs sehr schön choreographiert und inszeniert – mal mit ein bisschen Moulin-Rouge-Feeling beim Paris-Medley inklusive effektvollem Federn-Einsatz oder auch witzig-albern, wenn bei „Let’s do it“ die Darsteller in Tierkostümen auftreten. Die Handlung spielt sich auf einer „Bühne auf der Bühne“ ab. Der Zuschauerraum wurde im Szenenbild auf die Bühne verlängert, in der Mitte die gute alte Showtreppe. Die Spielszenen finden meist an den Seiten statt. William Ward Murta hat alle Songs sehr effektvoll für das mit auf der Bühne sitzende Orchester (musikalische Leitung: Christiaan Crans) neu arrangiert.
Das Publikum ist begeistert von diesem alles in allem sehr unterhaltsamen Abend. Jetzt würde man gern ein „richtiges“ Cole-Porter-Musical von diesem Produktionsteam sehen.
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KREATIVTEAM |
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Inszenierung | Cordula Däuper |
Musikalische Leitung | Christiaan Crans Lorenzo Di Toro |
Choreografie | Götz Hellriegel |
Bühne | Ralph Zeger |
Kostüme | Julia Kurzweg |
Dramaturgie | Johannes Müller Dr. Dorothea Krimm |
Arrangements | William Ward Murta |
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CAST (AKTUELL) |
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Spieler 1 | Rolf Germeroth |
Spieler 2 | Alexander Bernwald Fridolin Bosse Johannes Wittmann |
Spieler 3 | Michael Heller |
Spieler 4 | Samuel Schürmann |
Spieler 5 | Lemuel Pitts |
Spieler 6 | Rouven Pabst |
Spieler 7 | Nicole Rößler |
Spieler 8 | Frederike Haas |
Spieler 9 | Claudia Wauschke |
Spieler 10 | Filipina Henoch Johanna Spantzel |
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GALERIE |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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Sa, 14.03.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | Premiere | |||||||
Fr, 27.03.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Di, 21.04.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
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So, 03.05.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Mi, 20.05.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Fr, 22.05.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Do, 25.06.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Do, 09.07.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
So, 19.07.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Mi, 29.07.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Di, 10.11.2015 18:30 | Nationaltheater, Mannheim | Wiederaufnahme | |||||||
Sa, 21.11.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Sa, 05.12.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Di, 15.12.2015 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Sa, 02.01.2016 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Do, 18.02.2016 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
So, 03.04.2016 19:00 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Mo, 11.04.2016 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
Do, 09.06.2016 19:30 | Nationaltheater, Mannheim | ||||||||
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