Jetzt oder nie - Die Comedian Harmonists, Teil 2 (2006 - 2007)
Theater - Bühnen und Orchester der Stadt, Bielefeld

Der zweite Teil der Geschichte rund um die Mitglieder der „ersten Boygroup der Welt“ zeichnet deren Weg nach dem Verbot durch die Nazis und der Auflösung nach. Olaf Strieb („La cage aux folles“, Wilhelmshaven) inszeniert.

Sechs Freunde, die den steinigen Weg zu musikalischem Ruhm meistern, zu Ikonen ihrer Zeit werden, um schließlich brutal auf dem Boden der politischen Wirklichkeit aufzuschlagen – dies ist die Geschichte der „Comedian Harmonists“. Nicht zufällig feiert die erste deutsche Boygroup seit Jahren posthume Triumphe auf Tonträgern, Leinwänden, Bühnen und in Konzertsälen. So auch in Bielefeld: In der Spielzeit 2003/04 begeisterte das sechsköpfige Gesangsensemble mit ihrer spritzigen und Interpretation von Bill Murtas Arrangements der Comedian-Klassiker.

Nun findet die Story der „sagenhaften Sechs“ ihre Fortsetzung: „Jetzt oder nie“ setzt genau da an, wo die erste Folge aufhört, im Jahr 1935. Auf der Höhe ihres Ruhmes wird die Gruppe, deren Mitglieder zum Teil Juden sind, von den Nazis verboten. Drei Sänger bleiben in Deutschland, die anderen emigrieren nach Österreich. Beide verwaiste Hälften der Harmonists ergänzen sich durch neue Sänger zu zwei neuen Sextetten – in Berlin zum „Meistersextett“, in Wien zu den „Comedy Harmonists“. Doch keine der beiden Gruppen kann an die alten Erfolge anknüpfen, so dass es 1941 zur Auflösung auch dieser Ensembles kommt.

Erzählt wird diese Geschichte über Trennung, Freundschaft, Opportunismus und das Überleben in böser Zeit aus der Perspektive des Gründers der „Comedian Harmonists“, Harry Frommermann. Ein Stück Zeitgeschichte wird auf nachdenklich unterhaltsame Weise lebendig – im Mittelpunkt steht jedoch auch hier wieder die Musik, die Klassik, Jazz, Schlager und Volkslied verbindet.

Musikalische Leitung – William Ward Murta
Inszenierung – Olaf Strieb
Bühne – Sandra Meurer
Dramaturgie – Uwe Sommer
mit Frank Bahrenberg, Steffen Häuser, Jan-Andreas Kemna, Guido Kleineidam, Dirk Witthuhn