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All You Need Is Love - Das Beatles-Musical (seit 02/2005)
Kulturpalast, Dresden

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Zeitreise zurück: Biografie der „Fab Four“, der die kreative Bearbeitung der Ursprungsproduktion von 2001 sehr gut getan hat. „All You Need Is Love – Das Beatles-Musical“ ist seinem im Titel genannten Genre einen großen Schritt näher gekommen.

Käse reift, Wein reift – und auch diese Beatles-Biografie. Zumindest im ersten Teil gibt es nun ein Bühnenbild (EMI- Abbey Road Studios links von der Hauptspielfläche, Plattenladen NEMS rechts davon) und die erzählenden Passagen des Roadies (absolut authentisch: Frank Kessler) wurden aufgewertet, indem nun auch Manager Brian Epstein (Simon Mehlich) als Figur auf der Bühne steht und mit seinen Schützlingen interagiert. Mehlich rockt zudem mit angenehm timbrierter Stimme als Tony Sheridan mit den zur Begleitband „The Beat Brothers“ umfirmierten Pilzköpfen den Saal.

Im Mittelpunkt stehen natürlich auch weiterhin die „Fab Four“: Seit den Ursprüngen dieses Stücks sind Tony Kishman (Paul McCartney), John Brosnan (George Harrison) und Carmine Grippo (Ringo Starr) dabei. Neuzugang Tyson Kelly (John Lennon) wirkt im Vergleich zu seinen Kollegen optisch jünger, fügt sich allerdings perfekt in das Musiker-Quartett ein, das alle großen Hits live spielt und einsingt. Egal, ob das balladeske „Yesterday“, das harmonieschwangere „Hey Jude“ oder das rockige „Help“: An diesem Abend stehen die Beatles leibhaftig und absolut authentisch auf der Bühne. Für viele im Saal ein Trip zurück in ihre Jugend. Yeah, yeah, yeah!

Die folgende Rezension bezieht sich auf die im Sommer 2005 besuchte Inszenierung der Uraufführung. Nach Angaben des Veranstalters wurde das Stück in der Folge grundlegend überarbeitet.

Ein Mann, bekleidet mit einem roten Regenmantel und einer gras-grünen Hose, betritt die Bühne. Er verneigt sich und nimmt Platz hinter dem mittig auf einem Podest stehenden Schlagzeug. An der Vorderseite prangen nur zwei Worte: The Beatles. Und schon geht’s los. Die restlichen drei Pilzköpfe betreten die Bühne und „a one, a two, a one-two-three-four“ geht’s los mit dem Hit „Come together“. Was für ein sinniger Show-Opener für einen Show, die unter dem Titel „All you need is love! – Das Beatles Musical“ durch die Lande tourt.

Doch um es gleich vorweg zu nehmen: wer ein Musical über das Leben der Beatles erwartet, der wird bitter enttäuscht. Das Musical, wenn man diese Produktion überhaupt als ein solches bezeichnen kann, verfehlt seinen selbst gesetzten Anspruch, eine Biographie zu sein. Hinzu kommt die karge Umsetzung: Ein Moderator leitet nach zwei bis drei Beatles-Hits auf die nächste Karriere-Station über. Dabei sind wirkliche Informationen dünn gesät. So bleibt zum Beispiel in Zeiten der TV-Casting-Shows völlig unklar, wie die Beatles überhaupt zusammenfanden. Immerhin wird erwähnt, dass sie ursprünglich zu fünft waren. Auch das Thema „Frauen“ bleibt so gut wie ausgeklammert: der Satz „John hängt nur noch mit Yoko rum“ muss ausreichen, um die Existenz von Yoko Ohno zumindest beiläufig kund zu tun. Alexander Gregor fällt die undankbare Aufgabe zu, die Zeit zu füllen, während sich die Bandmitglieder umziehen. Er spult die zum großen Teil als Monologe angelegten Texte in einem oft kumpelhaften Dutz-Ton routiniert herunter. Zwischendurch darf er auch die ein oder andere Zote reißen und das Publikum zum Mitsingen und -klatschen animieren: Gregor wirkt völlig unterfordert. Vorsichtshalber werden weder Textautor noch Regisseur namentlich bekannt gegeben.

Auch die kreativen Köpfe für Kostüm, Maske und Lichtdesign bleiben anonym, wobei der fehlende Name des Bühnenbildners einfach zu erklären ist: Kulissen gibt es nämlich gar nicht. Lediglich ein Konzertpodest mit drei Mikrofonständern, Schlagzug und Keyboard bilden die Spielfläche. Darüber hängen links, rechts und mittig Video-Projektionsflächen, deren Bilder immer dann richtig Spaß machen, wenn einmal nicht die auf der Bühne stehende Band live gezeigt wird. Wie in einem Video-Clip illustrieren Original-Konzertsequenzen und atmosphärische Filmschnipsel die Songs. Beim Blick in die Sechziger Jahre kann der Zuschauer unmittelbar vergleichen, wie ähnlich die Doubles ihren Vorbildern sind. Tony Kishman (Paul McCartney), John Brosnan (George Harrison), Carmine Francis Grippo (Ringo Starr) und Jim Owen (John Lennon) bilden die Beatles-Revival-Band „Twist & Shout“. Sie sehen den Pilzköpfen nicht nur sehr ähnlich, sie singen auch wie sie. Dabei überzeugen die vier Musiker auf der ganzen Linie und erzeugen die Illusion, dass die echten „Fab Four“ tatsächlich auf der Bühne stünden und ihre größten Erfolge zum Besten geben.

Diejenigen, die es verpasst haben, jemals die Beatles live auf der Bühne zu erleben, denen sei diese Produktion wärmstens empfohlen. Wen allerdings die Biographie und die Hintergründe für den enormen Erfolg interessieren, der sollte lieber in einem Buch lesen und dabei einer Beatles-CD lauschen.

 
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KREATIVTEAM
BuchBernhard Kurz
Chris Berns
Ulf Krüger
InszenierungBernhard Kurz
Jim Huntley
VideoBernhard Kurz
 
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CAST (AKTUELL)
Paul McCartneyAlan LeBoeuf
George HarrisonJohn Brosnan
(Nick Bold)
Ringo StarrCarmine Francis Grippo
John LennonHoward Arthur
Stuart Sutcliffe / Bert Kaempfert / George MartinAlexander Gregor
Tony Sheridan / Brian EpsteinIan Wood
Raymond the RoadieFrank Kessler
 
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CAST (HISTORY)
Besetzung 2014
Paul McCartneyTony Kishman
George HarrisonJohn Brosnan
Ringo StarrCarmine Francis Grippo
John LennonJim Owen
ModeratorAlexander Gregor
Tony SheridanIan Wood
Besetzung Berlin 2013
Paul McCartneyTony Kishman
George HarrisonJohn Brosnan
Nick Bold
Ringo Starr, Pete BestCarmine Grippo
John LennonTyson Kelly
Roadie, ConferencierFrank Kessler
Tony Sheridan, Brian EpsteinIan Wood
Simon Mehlich
Besetzung Berlin 2012
Paul McCartneyTony Kishman
George HarrisonJohn Brosnan
Ringo StarrCarmine Francis Grippo
John LennonHoward Lee Arthur
Roadie, ConferencierFrank Kessler
Tony Sheridan, Brian EpsteinMatthew Cutts
  
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TERMINE
Di, 14.01.2025 20:00Kulturpalast, Dresden
Mi, 15.01.2025 20:00Congress Center Rosengarten, Mannheim
Do, 16.01.2025 20:00Festspielhaus, Bregenz
Sa, 18.01.2025 20:00Konzerthaus, Karlsruhe
Di, 21.01.2025 20:00Meistersingerhalle, Nürnberg
Mi, 22.01.2025 20:00Theaterhaus, Stuttgart
Do, 23.01.2025 20:00Eurogress, Aachen
Fr, 24.01.2025 20:00CCS-Congress Centrum, Suhl
So, 26.01.2025 19:00Gewandhaus, Leipzig
Mo, 27.01.2025 20:00Deutsches Theater, München
▼ 16 weitere Termine einblenden (bis 14.02.2025) ▼
 
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TERMINE (HISTORY)
Mi, 23.02.2005 20:15Weststadthalle, Essen
Do, 24.02.2005 20:15Weststadthalle, Essen
Fr, 25.02.2005 20:15Weststadthalle, Essen
▼ 1011 weitere Termine einblenden (bis 21.07.2024) ▼
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