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42nd Street (2003 - 2004)
Apollo Theater, Stuttgart

CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

Großes Broadway-Entertainment im eher als bieder verrufenen Stuttgart. „42nd Street“ ist eine Gute-Laune-Show mit einem tanzstarken 48-köpfigen Ensemble, einfallsreichen Choreographien und großartiger Ausstattung. Dank zahlreicher pfiffiger Inszenierungs-Ideen wird die Show trotz banaler Story nicht langweilig.

Nur ein kleines Stück hebt sich der rote Vorhang mit Gold-Troddeln nach der Ouvertüre. Und schon gibt Szenenapplaus: Zu sehen sind 72 Beine, exakt synchron im flotten Steppschritt – nur eines von unzähligen beeindruckenden Bildern dieser Show. 24 Tänzerinnen, zwölf Tänzer und zwölf Solisten stehen pro Show auf der Bühne, 22 Musiker sitzen im Orchestergraben – andere Produktionen würden damit zwei Shows parallel bestreiten können.
Der Gigantismus setzt sich den ganzen Abend über fort. Eine vier Tonnen schwere Garderobenarkade schwebt von oben auf die Bühne, ein gigantischer Spiegel senkt sich im 45-Grad-Winkel über die am Boden liegenden Damen – fast überflüssig zu sagen, dass auch eine gigantische Showtreppen (110 Quadratmeter Grundfläche) zum Einsatz kommt. Dazu witzige Kostüme und Inszenierungs-Gags – wenn etwa die Theater-Gaderobe für eine Ensemblenummer wie die Prominenten-Sitzkästen in der „Tic-Tac-Toe“-Fernsehvariante gebaut ist. Originell auch die Finalszenen im ersten und zweiten Akt: Wer hier jeweils ein großes Ensemble-Abschlussbild erwartet, der wird überrascht.
Obwohl erst 1980 uraufgeführt, hat „42nd Street“ nichts mit modernen Story-Musicals gemein. „42nd Street“ ist eine Revue – der Broadway feiert sich selbst, und fährt dazu alles auf, was er visuell zu bieten hat. Über die Story (talentiertes, aber naives Mädel vom Lande wird zum Broadway-Star) braucht man keine weiteren Worte verlieren, denn darum geht es überhaupt nicht. „42nd Street“ ist opulent, witzig, bunt und nostalgisch – sehr gut gemachte Unterhaltung.
Sie mögen keine Tanzshows? Sie mögen keine leichte Unterhaltung? Dann werden Sie es schon herausgelesen haben: Bleiben Sie lieber zu Hause. Man muss sich auf die Leichtigkeit von „42nd Street“ einlassen. Wer nach tieferem Sinn sucht, wer vom Musical berührt (Les Miz, Titanic) oder mitgerissen (Jekyll&Hyde, Jesus Christ Superstar) werden möchte, der ist hier verkehrt. Wer dagegen im Theater mal wieder staunen will, der ist hier genau richtig.
Noch ein paar Worte zur Stuttgarter Produktion: Das Tanzensemble (mit Solisten stehen insgesamt 65 Darsteller unter Vertrag) ist derart perfekt, dass es eine Freude ist – das ist auch in Ensuite-Produktionen nicht unbedingt üblich. Kevin Tarte als Regisseur Julian March gehören die solistischen Highlights – er beweist, dass er nicht zufällig dreieinhalb Jahre lang der Stuttgarter Krolock war. Auch die übrigen Solorollen sind sehr gut und typgerecht besetzt (etwa Isabel Dörfler und Karin Seyfried in den weiblichen Hauptrollen sowie Sabine Maria Reiß und Axel Weidemann, die als Produzententeam sozusagen das Ehepaar Thénadier von der 42. Straße geben). Jens Janke kann als eingebildeter Tenor Billy zeigen, dass er nicht nur ausgezeichnet spielen und singen (das war bekannt), sondern auch ebenso gut tanzen kann.
Adrian Werum hat bei den Akt-Ouvertüren sichtlich Spaß, wenn er allein im Scheinwerferlicht steht und gestenreich dirigieren kann. Und auch die deutschen Texte von Wolfgang Adenberg sind, einschließlich „Melodie des Broadway“, geglückt und nie peinlich.
Gar nichts zu meckern? Nein, wirklich nicht (höchstens über das ungastlichen Foyer des Apollo Theaters). „42nd Street“ ist flotte, leichte, gut gelaunte Unterhaltung. Das kann man mögen oder nicht, aber es ist sehr gut gemacht. Nachdem schwere Stoffe („Mozart!“, „Titanic“) in Deutschland zuletzt glücklos waren, setzt die Stage Holding jetzt auf die leichte Form. Mal sehen, was daraus wird.

 
CastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
Julian MarshKevin Tarte,
(Martin Berger
Andreas Lichtenberger
Nikolas Gerdell
Christoph Wettstein)

Dorothy BrockIsabel Dörfler,
(Kaatje Dierks
Masha Karell
Maryanne Kelly)

Peggy SawyerKarin Seyfried,
(Sabrina Harper
Carien Keizer
Esther Mink
Julia Müller)

Billy LawlorJens Janke,
(Erwin Aarts
Jem Brent
Benjamin Rufin)

MaggieSabine Maria Reiß,
(Kaatje Dierks
Masha Karell
Maryanne Kelly)

Bert BarryAxel Weidemann,
(Martin Berger
Daniel Coninx
Mickey Petersson
Jan Reimitz)

Abner DillonDaniel Coninx,
(Martin Berger
Mickey Petersson
Christoph Wettstein)

Pat DanningAndreas Lichtenberger
Nikolas Gerdell,
(Martin Berger
Mickey Petersson
Christoph Wettstein)

Anytime AnnieMaryanne Kelly,
(Sabrina Harper
Hanna Sangemark
Claudia Wendrinsky)

Andy LeeWolf Wrobel,
(Mickey Petersson
Benjamin Rufin
Jan Reimitz
Jonathan Tilley)

OscarTobias Vogt,
(Martin Gallery
Guido Löflad
Pablo Pena)

MacChristoph Wettstein,
(Martin Berger
Mickey Petersson
Birger van Severen
Jan Reimitz)

EnsembleErwin Aarts
Nicole Bourgeois
Jem Brent
Christine Burns
Sanne Buskermolen
William Cardamis
Melinda Cowan
James Dadley
Bart De Clercq
Suzannah Lucy Fay
Julia Fölck
Danya Gensiorek
Johnathon Michael Hanson
Sabrina Harper
Danielle Harrell
David Hartland
Carien Keizer
Anita Kertland
Melanie Luepené
Jemma Marsden
Nikolaus Meder
Laura Millar
Esther Mink
Julia Müller
Pablo Peña
Jodie Periam
Melody Noelle Pomeroy
Jane Elizabeth Reynolds
Benjamin Rufin
Alexander Soehnle
Lisa Todd
Hanna Sangemark
Birger van Severen
Elizabeth Jane Walker
Kerstin Weeber
Nathan Wilson
Jenny Woo.
SwingsJan Reimitz
Gonzalo Larrazábal
Phillip Kempster
Jonathan Tilley
Sara Rymer
Debbie Kiernan
Samantha Cross
Tressa Schreiber
Joanna Shanks
Christine Middleton
Lucy Brunt
Claudia Wendrinsky
Alison Hughes
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Unsere Datenbank umfasst Einträge seit 2003, diese Produktion ist ggf. älter als die MUZ, daher sind die Daten evtl. nicht vollständig.
Fr, 21.11.2003 20:00Apollo Theater, StuttgartPremiere
Di, 03.02.2004 20:00Apollo Theater, Stuttgart
Mi, 04.02.2004 18:30Apollo Theater, Stuttgart
▼ 371 weitere Termine einblenden (bis 31.12.2004) ▼
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