[Drei Fragen an …] „Ludwig 2“ in Kempten sorgt für Schlagzeilen – obwohl die diesjährige Aufführungsserie bereits zu Ende gegangen ist. Mitwirkende sollen nicht bezahlt worden sein, streben nach eigenem Bekunden eine Sammelklage an. In unserer Interviewreihe „Drei Fragen an …“ nimmt Christian Landerer, der kaufmännische Leiter von „Ludwig 2“, Stellung zu den Vorwürfen.
Ihr Bühnenmeister bei „Ludwig 2“ erhebt schwere Vorwürfe gegen Ihre Zahlungsmoral. „So mancher Mitarbeiter hat bis heute nur teilweise Geld erhalten und wartet seit sechs bis acht Wochen auf die ausstehenden und vereinbarten Gagen“, schreibt er. Von „kuriosen Deals“ und nächtlichen Geldübergaben ist weiter die Rede, außerdem davon, dass die „unsanft behandelten Mitwirkenden“ eine Sammelklage anstreben wollen. Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?
Herr Dallapozza hat seine eigenen Motive. Glauben Sie bitte nicht, dass er an Sorgen von Künstlern (die es ohnehin nicht gibt) interessiert ist. Die Vorwürfe sind haltlos und dumm. Dubios ist ein Bühnenmeister, der fristlos entlassen wurde, weil er unter anderem mehrfach schlafend im Zuschauerraum angetroffen wurde. Der an Türen und Fenstern des Produktionsbüros Personalgespräche belauschte, anstatt seinen Job zu tun. Alle Künstler haben ihr Honorar erhalten. Alle Statisten haben ihre Honorare erhalten. Abrechnungsbedingt stehen für August noch vier bis sechs Honorare zur Überweisung an. Das wird in den nächsten Tagen erledigt sein. Bitte vergessen Sie nicht: Wir haben heute erst den 2. September! Alle Darsteller haben vereinbarungsgemäß zum Ende der Spielzeit nun ihre Rechnungen gestellt. Diese werden wie gesagt vertragsgemäß nun auch bezahlt. Zum Thema Sammelklage kann ich nur sagen: Wir sind sehr gespannt, wer da wegen was Klage erheben will. Diesem Gerede sehen wir sehr gelassen entgegen.
Der Bayerische Rundfunk berichtet, es hätten im Schnitt weniger als 500 Zuschauer im Saal der Big Box gesessen. Wie zufrieden waren Sie mit der Auslastung des Musicals?
Was der Bayerische Rundfunk berichtet, weiß ich nicht. Von uns oder der Big Box hat der BR keine Zahlen. Für 2012 hat unsere Auslastung noch Luft nach oben.
2012 soll es eine weitere Aufführungsreihe in Kempten geben. Ist das angesichts der Zuschauerzahlen nicht ein wenig mutig? Zumal dem Vernehmen nach auch Stefan Barbarino das Musical wieder zeigen möchte – am Originalschauplatz in Füssen…
Ja, wir werden 2012 spielen. Wer eine der Shows in Kempten gesehen hat, der weiß, wie groß die Begeisterung beim Publikum ist. Ob oder ob nicht, diese Frage stellt sich nicht. Wenn Herr Barbarino 2012 auch spielen sollte: Prima. Das wird dem Allgäu gut tun. Wir werden sehen, was passiert.