Wiens Musical-Pionier Rolf Kutschera ist tot

Rolf Kutschera, von 1965 bis 1983 künstlerischer Leiter des Theater an der Wien und ein Pionier für das Genre Musical in Wien, ist am vergangenen Sonntag im Alter von 96 Jahren verstorben. „Er war ein besonders integrer, liebenswürdiger und musicalbegeisterter Theatermensch, dem es bis zuletzt immer wieder gelungen ist, uns mit Rat und Tat zu Seite zu stehen“, sagte Thomas Drozda, Generaldirektor der Vereinigten Bühnen Wien.

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny würdigte Kutschera als Pionier, der wie kaum ein anderer dazu beigetragen habe, Wien auf der internationalen Musical-Landkarte zu positionieren. „Das Musical in Wien hat viele Väter, Rolf Kutschera ist der Ur-Vater“, sagte Mailath-Pokorny.

Rolf Kutschera brachte in seiner Amtszeit 25 Musical-Inszenierungen an der Wienzeilen heraus. Den Grundstein seiner Ära legte er mit dem Import von „Wie man was wird im Leben, ohne sich anzustrengen“ vom Broadway 1965. 1968 bekam Kutschera das Recht zur deutschsprachigen Erstaufführung von „Der Mann von La Mancha“, 1972 brachte er Udo Jürgens’ Shaw-Adaption „Helden, Helden“ heraus. Es folgten Stücke wie „My Fair Lady“, „Hello Dolly“ und „Evita“, die als Wegbereiter für den späteren Erfolgszug des Musicals in Wien gelten. Als letztes Musical in Kutscheras Amtszeit feierte Ende 1981 „Jesus Christ Superstar“ Premiere.

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