The Producers
Soundtrack / 2006

Soundtrack zur Verfilmung von Mel Brooks’ Musicalkomödie “The Producers”. Mit Nathan Lane, Matthew Broderick, Uma Thurman, Will Ferrell u.a.


Klangtechnisch präsentiert sich diese CD sehr eindrucksvoll, was dem großen Filmorchester zuzuschreiben ist, das wesentlich größer ist als ein Broadway-Orchester. Schon die Ouvertüre geht sofort ins Ohr und stimmt auf die von Mel Brooks im Stil der großen Broadway-Klassiker komponierten Songs ein. Wie schon auf der Broadway-Cast-Aufnahme singen Nathan Lane und Matthew Broderick die Rollen des Max Bialystock und Leo Bloom. Dieses Traumgespann ist inzwischen so routiniert in seinem Handeln, dass gar nichts schief gehen kann.

Lane überzeugt stimmlich auf ganzer Linie. Gemeinsam mit Broderick interpretiert er ein überzeugendes “We Can Do It”, sein Solo “Betrayed” ist ein Höhepunkt dieser CD. Er vermag in diesem Song verschiedene Facetten seiner Persönlichkeit allein mithilfe seiner Stimme aufzuzeigen. Broderick ist ein guter Partner an seiner Seite. Er singt seinen Leo Bloom mal gefühlvoll-träumerisch, mal naiv-blöd. In seiner Interpretation von “I Wanna Be a Producer” zeigt er eine sehr lyrische Stimme mit einem lang anhaltenden Schlusston.Hollywod-Schauspielerin Uma Thurman gibt das naive Blondchen Ulla. Optisch passt sie wirklich hervorragend in die Rolle. Auf einer CD kann sie mit optischen Reizen jedoch nicht punkten, denn hier zählt die Stimme – und mit dieser kann sie nicht überzeugen. Im Vergleich zu Cady Huffman (spielte die Ulla am Broadway) bleibt die Thurman weit zurück, da ihr die Ausdruckskraft in der Gesangsstimme fehlt. Ihr Song “When You Got it, Flaunt it” ist zwar passabel, aber eintönig.

Thurmans Hollywood-Kollege Will Ferrel hingegen ist eine wahre Bereicherung für die CD-Einspielung. In der Rolle des Franz Liebkind kann er mit seinen Songs “Der Guten Tag Hop-Clop” (erinnert stark an einen bayrischen Schuhplattler) und “Haben Sie gehört das deutsche Band?” (ein sehr swingender Song) stimmlich überzeugen. Der Ohrwurm der CD ist jedoch “Springtime for Hitler”, sehr schön von John Barrowman als Lead-Tenor interpretiert. Allerdings empfiehlt es sich, diesen Song nicht unbedingt bei geöffnetem Fenster zu hören. Bei diesem stimmigen Song besteht die Gefahr des Mitsingens, und das könnte hier ausnahmsweise auch bei einer guten Singstimme ins Auge gehen. Mit Passagen wie “Heil, Hitler” oder “The Führer ist coming” hat Mel Brooks nämlich nicht gespart.Hinter der Broadway-Aufnahme braucht sich der Soundtrack zwar nicht zu verstecken, aber mit der zuerst genannten CD ist der Hörer allemal besser bedient – die Broadway-Cast liefert nämlich künstlerisch den überzeugenderen Gesamteindruck.

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