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Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre (2012 - 2014)
Renaissance-Theater, Berlin

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„Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ ist ein lauer Compilation-Liederabend über Männer und Frauen, der dank seiner großartigen Darsteller zündet.

Drei gezeichnete, überdimensionale Pin-up-Girls räkeln sich in kecken Posen auf dem Proszenium und auf der Bühne. Nach der Pause räumt eine der Damen ihren Platz für einen muskulösen Jüngling, der nun in dem mit dunkelblauen Glitzervorhängen dekorierten Raum sitzt (Bühnenbild: Vasilis Triantafillopoulos). Rein optisch wird klar: In „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“ muss es irgendwie um das Verhältnis der beiden Geschlechter gehen.

Der von Torsten Fischer und Herbert Schäfer entwickelten „Revue über den kleinen Unterschied“ merkt man das jedoch nicht immer an. Die beiden Autoren haben vornehmlich Musikstücke zusammengetragen, in denen die Geschlechterrollen und ihr Miteinander thematisiert werden. So bringt die auf der Bühne postierte, exzellente Drei-Mann-Combo unter der Leitung von Harry Ermer natürlich „Männer“ von Herbert Gröhnemeyer zu Gehör. Zum musikalischen Eintopf gehören neben Schlagern („Das bisschen Haushalt“), Musical-Songs („Als die Liebe entstand“ aus Hedwig and the Angry Inch) und Filmmusik („Diamonds Are A Girls Best Friend“) vor allem 1920er-Chansons von Friedrich Hollaender („Nimm dich in acht vor blonden Frau’n“). In den Mix schleichen sich allerdings auch Songs ein, bei denen kein direkter Bezug zum Thema besteht („Die Capri-Fischer“, „Always on My Mind“, „Der Mond von Wanne-Eickel“). Dies sind dann allerdings genau die Lieder, bei denen das Publikum wie aufgekratzt mitsingt und –klatscht oder nach Aufforderung durch die Darsteller die Arme schwenkt.

Vielleicht fehlt dem Abend einfach nur eine die Songs verbindende Handlung mit Charakteren, die mehr sind, als nur fünf Sänger im Frack. Fischer und Schäfer lassen sie als Gegenpol zum spaßigen Gesang Passagen von Goethe, Wedekind und anderen rezitieren. Das wirkt wie ein Niveau-Feigenblatt in einem launigen Liederabend ohne dramaturgisches Profil. Ganz nach dem Motto „Männer im Fummel sind immer eine sichere Bank“ lässt Torsten Fischer in seiner Inszenierung zum Gaudium des Publikums die drei Herren nach der Pause in Absatzschuhen und Kleidern über die Bühne staksen (Kostümbild: Vasilis Triantafillopoulos). Das sorgt für viele Lacher, ist knallig inszeniert und bietet Abwechslung im Vergleich zu den lähmenden Kneipenabend-Arrangements auf Barhockern mit Zigaretten und alkoholischen Getränken.

Da fällt es auch nicht ins Gewicht, dass Guntbert Warms in greller Mephisto-Maske mit roten Teufelshörnchen auf der Bühne steht. Er und seine vier Darsteller-Kolleginnen und –kollegen (Anika Mauer, Helen Schneider, Andreas Bieber und Roberto Guerra) reißen als brillante Sänger und Entertainer das Publikum mit und bieten musikalische Unterhaltung auf hohem Niveau. Dabei sezieren sie genusssvoll banale Schlagertexte („Wer wird als Frau denn schon geboren, man wird zur Frau doch erst gemacht“), begleiten auf E-Gitarre oder Saxofon und rocken wie beim „kleinen süßen Vopo mit dem kleinen süßen Popo“ die Bühne. Jeder der fünf hat sein großartiges Solo, sie harmonieren gut in der Gruppe, keiner sticht heraus. Ein großartiges homogenes Ensemble, das sogar vergessen lässt, dass der Abend eigentlich heißen sollte: „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“.

Die Produktion gastierte vom 21.08. bis 27.09.2014 im Ernst Deutsch Theater Hamburg.

 
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KREATIVTEAM
BuchTorsten Fischer
Herbert Schäfer
InszenierungTorsten Fischer
Musikalische LeitungHarry Ermer
Marian Lux
Bühnenbild und KostümeVasilis Triantafillopoulos
 
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CAST (AKTUELL)
EnsembleAnika Mauer
Anke Fiedler
Andreas Bieber
Roberto Guerra
Guntbert Warns
 
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CAST (HISTORY)
Helen Schneider, Rasmus Borkowski
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Mi, 12.12.2012 20:00Renaissance-Theater, BerlinVoraufführung
Do, 13.12.2012 20:00Renaissance-Theater, BerlinVoraufführung
Fr, 14.12.2012 20:00Renaissance-Theater, BerlinPremiere
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