Kurzbewertung | Rezension | Termine | Termine (Archiv) |
Sympathische Inszenierung des Horrorladens in gemütlicher Club-Atmosphäre im Atelier des TIC-Theaters in Wuppertal. Die junge Besetzung und die einfache, aber effektvolle Inszenierung von Musicaldarsteller Patrick Stanke können punkten und holen das Maximale aus den Gegebenheiten heraus.
„Theater hautnah“ – dieser Slogan des TIC-Theaters wird umso nachvollziehbarer, wenn man sich eine Vorstellung des „kleinen Horrorladens“ anschaut. Das kleine Ensemble rund um die Killerpflanze Audrey II bespielt nicht nur die Bühne, sondern agiert mitten im Publikum. Wenn beispielsweise der Zahnarzt mit einem angedeuteten Motorrad über die gemalte Straße des Zuschauerraums hereinkommt oder Audrey auf einem Balkon durchs Publikum gezogen wird, während sie vom „Häuschen im Grünen“ träumt, dann macht das einfach nur Spaß, und man fühlt sich im Zuschauerraum bestens unterhalten, da man ständig die Blickrichtung ändert und letztlich auch Teil des Geschehens ist.
Für die Darsteller dieser Produktion stellt der unmittelbare Kontakt zum Publikum sicherlich eine Schwierigkeit dar, denn jeder noch so kleine Patzer im Gesang fällt auf, wenn man einen halben Meter entfernt von den Zuschauern steht. Gott sei Dank ist das Ensemble stark genug, so dass es zu einer solchen Situation erst gar nicht kommt.
Eine Paradebesetzung ist sicherlich Christofer Schmidt als Seymour. Sobald er seinen ersten Auftritt hat, weiß man: Das ist Seymour. Dünn, schlaksig, mit einer angenehmen Gesangsstimme meistert der junge Darsteller die Rolle durchwegs glaubhaft, und man hat ständig Mitleid mit dem armen Kerl. Elisabeth Wahle als Audrey wirkt am Anfang etwas befremdlich und man nimmt ihr die Rolle des blonden „Dummchens“ nicht sofort ab. Ab ihrer „Somewhere that’s green“-Szene jedoch überzeugt sie mit warmer Stimme und der, gerade am Ende des Stückes, eher ernsten Seite der Audrey. Fast hat man den Eindruck, sie musste sich am Anfang ein wenig warm spielen.
Der dritte Hauptdarsteller dieser Produktion ist die fleischfressende Pflanze Audrey II, der Musicaldarsteller und Regiedebütant Patrick Stanke seine Stimme lieh. Leider war an diesem Abend die Stimme der Pflanze vergleichweise leise ausgesteuert, was deren Bedrohlichkeit etwas ausbremste. Die drei Girls, die immer wieder das Geschehen kommentieren, führen warme, soulige Stimmen ins Feld, und Hans-Otto Rademacher als Blumenladenbesitzer Mr. Mushnik, eher Charakter- als Musicaldarsteller, meistert seine Gesangsparts ohne Mühe. Erwähnenswert ist noch Fabian Böhle als sadistischer Zahnarzt Orin Scrivello, der mit seiner Lachgasszene einen der schwierigsten Auftritte des Abends hat. Nicht durch das Gas, sondern durch sein Gespür für Slapstick hat er die Lacher auf seiner Seite.
Die Bühne von Sandra Beckmann lehnt sich weitgehend an die Dekoration des Films von Frank Oz an. Sie ist zweckmäßig eingerichtet und gibt den Blick auf den Blumenladen in der Skid Row frei. Dank der bereits erwähnten Nutzung des Zuschauerraums – die Zahnarztpraxis wird beispielsweise während des ersten Aktes vor der Bar im hinteren Teil des Theaters aufgebaut – wird dies nie langweilig. Drei verschiedene Puppen erwecken die Pflanze Audrey II zum Leben, allesamt liebevoll produziert und in Szene gesetzt. Einzig die Synchronisation der größten Pflanze ist nicht immer deckungsgleich mit der Stimme Stankes; eine Startschwierigkeit, die sich sicher bald einspielen wird.
Sowohl die Stimme der Pflanze als auch die Musik kommen leider vom Band, was aufgrund der sonst so ansprechenden Produktion etwas negativ ins Gewicht fällt.
Patrick Stanke, seinerseits durch große Musicals wie die „Die drei Musketiere“ oder „Aida“ bekannt geworden, startete seine Karriere in eben diesem kleinen Theater in einem Vorort von Wuppertal. Erstmals führt er selbst Regie und beweist ein Händchen fürs Detail. Er leitet das kleine Ensemble sicher durch die Inszenierung, jede Pointe sitzt und jede noch so kleine Idee macht Spaß.
Kurzbewertung | Rezension | Termine | Termine (Archiv) | ||||||
TERMINE |
---|
keine aktuellen Termine |
---|
Kurzbewertung | Rezension | Termine | Termine (Archiv) | ||||||
TERMINE (HISTORY) |
---|
Sa, 25.09.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | Premiere | |||||||
Fr, 29.10.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Sa, 30.10.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
▼ 15 weitere Termine einblenden (bis 17.12.2010) ▼ | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Do, 04.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Fr, 05.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Sa, 06.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
So, 07.11.2010 15:30 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
So, 07.11.2010 19:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Do, 11.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Fr, 12.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Sa, 13.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
So, 14.11.2010 11:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
So, 14.11.2010 19:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Fr, 19.11.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Fr, 03.12.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Sa, 04.12.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Do, 16.12.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
Fr, 17.12.2010 20:00 | TiC-Theater, Wuppertal | ||||||||
▲ Termine ausblenden ▲ |