Candide (2010 - 2011)
Staatstheater, Cottbus

1956 ein Flop. Nach drei Bearbeitungen 1973, 1982 und 1988 näherte Bernstein sich seinem Ziel, der amerikansichen Musik eine kurzweilige, moderne Oper zu schenken. Egal ob Oper, komische Operette oder Musical ohne Tanz – nicht nur die Ouvertüre und „Glitter And Be Gay“ sind Meisterwerke, die es zu entdecken gilt.

Leonard Bernstein hatte ein exzellentes Gespür für Musik, aber auch für Bühnenstoffe. 1956 vollführte er das Kunststück, einen satirischen Roman des 18. Jahrhunderts in ein bühnenwirksames Musical zu verwandeln. Die vibrierende Musik, die in Bernsteins „West Side Story“ vorherrscht, bildet in „Candide“ nur eine Facette von vielen. Das Stück nimmt die Zuschauer mit auf eine ausgedehnte Reise.

Voltaire, der sarkastische Beobachter seiner Zeit, schrieb den Roman „Candide ou l’optimisme“ als Attacke gegen den Philosphen Leibniz. Der war nachdenkend zu dem Ergebnis gelangt, die Menschen lebten in der besten aller möglichen Welten. Voltaire fand diese These weltfremd und grotesk falsch: Man braucht doch nur die Augen zu öffnen, um zu sehen, wie viel Leid auf Erden herrscht. Damit unterlag Voltaire zwar einem Missverständnis, aber einem sehr produktiven, dem wir einen eindrucksvollen Erzählreigen verdanken.

Candide, durch falsche Erziehung fest davon überzeugt, die ganze Welt sei zutiefst gut, wird mit seiner Geliebten aus dem Elternhaus vertrieben. Er irrt von einem Desaster zum nächsten, kommt selbst nur knapp mit dem Leben davon. Am Ende kehrt er nach vielen Strapazen heim und hat etwas gelernt. Als sein Erzieher erneut vorträgt, alles sei gut, man müsse die Dinge nur richtig anfangen, antwortet er knapp: „Schön und gut, aber wir müssen uns um unseren Garten kümmern“. – Tun statt (miss-)deuten.

Komische Operette von Leonard Bernstein
Dialogtexte von Hugh Wheeler nach Voltaire
Gesangstexte von Richard Wilbur
Fassung der „Scottish Opera“ in deutscher Übersetzung
Deutsch von Stephan Kopf, Zelma und Michael Millard

Kreativ-Team
Inszenierung: Wolfgang Lachnitt
Musikalische Leitung: Marc Niemann
Bühne: Rüdiger Tamschick
Kostüme: Christian Albert
Choreografie: AnnaLisa Canton

Besetzung (Spielzeit 2010/2011):
Voltaire/Pangloss/Cacambo/Martin – Heiko Walter
Alte Lady – Carola Fischer, Carin Schenk-Schmidt
Candide – Hardy Brachmann
Cunegonde – Cornelia Zink
Maximilian – Andreas Jäpel
Paquette – Anne Schierack, Dorothee Schlemm
Gouverneur/Vanderdendur/Ragotski – Matthias Bleidorn
Baron/James/Alchimist/Don Issacha/Skalvenhalter/1. Senor/Vater Bernhard/1. Jesuit/Charles Edward – Dirk Kleinke
Baronin/2. Offizier/Trödler/2. Inquisitor/Erzbischof/Mürrischer Indianer/Hermann Augustus – Volker Maria Rabe
1. Offizier/Bärenhüter/Großinquisitor/Zar Ivan – Jörg Simon
Matrose/Doktor/Seemann – Thomas Pöschel
Kosmetikhändler/1. Inquisitor/2. Senor/Sultan Achmed/Kapitän – Ji-Won Park
1. Spitzel/Kellner/Stanislaus – Ingolf Czerny
2. Spitzel/Kellnerin – Katharina Dittmar
Westfalen, Spanier, Matrosen, Bewohner des Goldlandes u. a.: Damen und Herren des Opernchores

 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 03.04.2010 19:30Staatstheater, CottbusPremiere
Mo, 05.04.2010 19:00Staatstheater, Cottbus
Di, 04.05.2010 19:30Staatstheater, Cottbus
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