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Babytalk (2008 - 2009)
Neuköllner Oper, Berlin

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Acht Jahre nach der Uraufführung kehrt „Babytalk“ an der Ort seiner Uraufführung, die Neuköllner Oper in Berlin, zurück. Agnes Hilpert und Uli Scherbel brillieren in einer streckenweise etwas behäbigen Inszenierung von Autor Peter Lund.

Was für ein Schock: Obwohl Charlotte endlich schwanger ist, verabredet sich ihr Mann Robert mit ihrer ex-besten Freundin Ingrid und flüstert ihr „Ich dich auch“ durch den Telefonhörer zu. So hat sich das engumschlungen im Publikum sitzende junge Pärchen ein „Kinder-Krieg-Musical“ nicht vorgestellt. Dabei hält Autor Peter Lund den Zuschauern nur den Spiegel vor und scheut sich dabei auch nicht, zukünftigen Nachwuchsplanern die rosarote Brille vom Gesicht zu schlagen. Babys kriegen ist bei ihm mehr als Lebensplanung, Sexakrobatik und Ultraschallbild. In Lunds Ratgeber für zukünftige Eltern kommen auch Risiken und Nebenwirkungen wie Seitensprünge, Erektionsschwierigkeiten und Fehlgeburten zur Sprache. Ein spannender Ansatz, der unterm Strich allerdings etwas langatmig gerät. Immerhin dauert es bis weit in den zweiten Akt hinein, bis Charlotte ihre Schwangerschaft vermelden kann. Auch wirkt das Ende, in dem die zuvor Getrennten wieder zueinander finden, wie ein Zugeständnis ans Publikum, das ein Happyend erwartet.

Lunds neu einstudierte, acht Jahre alte Uraufführungs-Inszenierung hat packende Momente wie den skurrilen Traum vom schwangeren männlichen Protagonisten, den die im Bett liegende Ehefrau mit Machogehabe bittet, das Licht zu löschen. Auch Charlottes Strip oder die roboterhaft gesteuerte Frau im Song „Die fremde Frau in meinem Bett“ sind gelungen. Auch wenn der Wortwitz sprudelt und sich die ein oder andere Zote der derberen Art einschleicht, fehlt dennoch über weite Strecken Leben auf der Bühne. Die Show versackt dann in Spannungslöchern, aus denen sie nur schwer wieder herausfindet. Unterstrichen wird der träge Ablauf durch die hypnotisch wirkenden, zwischen Gelb, Orange und Lila hin- und herwabernden Farbstimmungen auf der schmalen, rückwärtigen Projektionsfläche (Licht: Nikolaus Vögele/ Manfred Arlt). Davor hat Bühnenbildner Thomas Fitzpatrick in der Bühnenmitte eine zum Zuschauerraum leicht angekippte runde Spielfläche mit orangefarbenen Polsterschlangen gestellt. Diese Elemente werden immer wieder neu zusammengesetzt und dienen als Sitzmöbel, Bett und als Herz, in das die Protagonisten zum Finale hineinhüpfen.

Als Glücksfall für die Show erweist sich die Verpflichtung von Agnes Hilpert und Uli Scherbel. Beide spielen pointiert und stellen Charlotte und Robert als authentische Typen auf die Bühne. Jeder verfügt für sich über ein breites schauspielerisches Ausdrucksvermögen, das beide so gut aufeinander abgestimmt zum Einsatz bringen, dass keiner den anderen gegen die Wand spielt. Gleiches gilt für ihre Stimmen. In den Duetten harmonieren ihr schlanker Sopran und sein geschmeidiger Tenor bestens und strahlen Wohlklang aus. Ebenso glänzt jeder als Solist. Thomas Zaufkes Songs sind abwechslungsreich und haben ein gewisses Ohrwurmpotenzial. Egal ob Tangorhythmus, Walzer oder kitschig-schöne Ballade: Bei der rechts vor der Bühne postierten Drei-Mann-Combo (Leitung: Hans-Peter Kirchberg) ist alles bestens aufgehoben.

 
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KREATIVTEAM
InszenierungPeter Lund
Musikalische LeitungHans-Peter Kirchberg/Bettina Koch
AusstattungThomas Fitzpatrick
 
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CAST (AKTUELL)
CharlotteAgnes Hilpert
RobertUli Scherbel
KlavierHans-Peter Kirchberg/Bettina Koch
Bass/ GitarreTobias G. Fleischer/ Max Nauta
Klarinette/ SaxofonMax Teich/ Sydney Pfnür
 
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TERMINE
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TERMINE (HISTORY)
So, 06.07.2008 20:00Neuköllner Oper, BerlinPremiere
Do, 10.07.2008 20:00Neuköllner Oper, Berlin
Sa, 12.07.2008 20:00Neuköllner Oper, Berlin
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