On the Town (2007)
Staatstheater, Nürnberg

– mit diesem Ohrwurm kommen die Matrosen Gabey, Chip und Ozzie von Bord, um bei ihrem 24-stündigen Landgang die Stadt unsicher zu machen. Die drei Jungs versprechen sich viel von diesem einen Tag: Gabey verliebt sich spontan in die „Miss U-Bahn“ des Monats, die er noch am selben Tag für sich gewinnen will. Die drei Freunde trennen sich, und alle drei begeben sich auf die Suche nach dem großen Glück durch die große, weite Stadt…

In keinem anderen Musical, weder in „Sweet Charity“ (1966), „A Chorus Line“ (1975) oder in Bernsteins eigener „West Side Story“ (1957), wird so vielen Schauplätzen und Charakteristika des „Big Apple“ gehuldigt wie in „On the Town“ aus dem Jahr 1944, das es nach seiner Uraufführung in New York dort auf immerhin 463 Vorstellungen brachte. Bernstein schrieb für die sehr unterschiedlichen Tänze des Musicals große sinfonische Sequenzen, deren kantige Profile, schrille Klänge und rhythmische Motorik nicht nur wie ein Stadtplan New Yorks die Couleur locale der Schauplätze bestimmen, sondern auch die Individualität der Matrosen skizzieren: Gabey, den Romantiker, Ozzie, den Anreißer und Chip, den beflissenen Touristen…

2002 brachte der „Studiengang Musical der Hochschule für Musik und Theater München an der Bayerischen Theaterakademie August Everding“ diesen Musical- Klassiker auf die Bühne des Prinzregentheaters. Regisseur Gil Mehmert bearbeitete für diese Münchener Erstaufführung den Text und hob mit Elementen des Filmskripts nicht nur die Spiel- und Dialogelemente hervor, sondern verstärkte insgesamt die komödiantische Ebene des Stücks. In seiner Inszenierung gelang ihm in besonderer Weise, Bernsteins Hommage an das New York der Zeit des New Deal und an das rastlose Lebensgefühl dieser Metropole zu einer mitreißenden Einheit aus Schauspiel, Gesang und Tanz zu verschmelzen.