Grandiose Verlierer (2005 - 2006)
Kammerspiele, Hamburg

Ein fünf-köpfiges Ensemble lässt Looser der Gegenwart und der Vergangenheit in einem Wachsfigurenkabinett zum Leben erwecken. Im ultimativen Song Contest um den besten Verlierer werden bekannte Hits neu interpretiert.

In dem Wachsfigurenkabinett gibt es zwei Räume – die Welt der Verlierer und die Welt der Gewinner. Wir befinden uns in der kontroversen Gesellschaft der Verlierer: darunter Camilla Parker Bowles, Napoleon, Maria Stuart, Al Gore, Salieri…. Alle gut bewacht von einem Wächter, der es hasst, die Verlierer zu beaufsichtigen und sich angewidert mit wachsender Begeisterung betrinkt und die stummen Verlierer beschimpft, sobald er bei seinen Kontrollgängen an ihnen vorbei muss.

Die Uhr schlägt Mitternacht – im Kabinett wird es lebendig – der Spuk der individuellen Lebensgeschichten, der Diskussionen untereinander um Gut und Böse, um Besser und Schlechter, um die eigene Stellung in der Welt, beginnt. Erst zaghaft – schließlich hemmungslos. Die Protagonisten lassen ihr Leben Revue passieren – sie streiten, hetzen, singen. Sie sind mal melancholisch, mal vernichtend. Sie sind alle für einen und jeder gegen jeden und das auch musikalisch – von Mozart, Mahler über die Comedian Harmonists bis hin zu Michael Jackson. Napoleon schmettert sein „Waterloo”, Al Gore „Mein Name ist: Al”, Maria Stuart haucht „Killing me softly”…

Man fragt sich, was und wer sind überhaupt die Verlierer in unserer Gesellschaft – sind unsere grandiosen Verlierer nicht letzten Endes die Mutigen und die wahren Gewinner gestern, heute, morgen und übermorgen? Will am Ende überhaupt noch jemand in den Raum der Gewinner…?

Von Alexander Geringas und Peter Jordan

Regie: Alexander Geringas
Musikalische Leitung: Matthias Stötzel
Choreografie: Mecki Fiedler
Bühne; Matthias Moebius
Kostüme: Susann Günther

Mit Stephan Benson, Marion Martienzen, Sarah Masuch, Julian Schmidt, Helmut Zhuber
Am Flügel Matthias Stötzel/Felix Huber