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The Rocky Horror Show (2006)
Theater, Dortmund

Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

Eine harmlose Inszenierung der Kultshow (Regie: Ana Christine Haffter), die sich keine spannenden oder provozierenden Neuerungen erlaubt und den Eindruck einer angestaubten Stadttheaterproduktion nicht verleugnen kann. Dank Mitmach- und Spaßfaktor jubelte das Premierenpublikum trotzdem.

Reis im Haar, Klopapier um die Schultern und Toastbrot, das durch den Zuschauerraum fliegt – das ist die „Rocky Horror Show“, die bei unwissenden Gästen schlicht Erstaunen hervorruft. Für alle anderen sind die Aktionen allerdings essentielle Bestandteile, die den Spaßfaktor der Show noch um einiges erhöhen. Damit auch das unvorbereitete Publikum an ihnen teilnehmen kann, stellt das Theater gegen eine Unkostenpauschale alle nötigen Utensilien bereit – und so findet man sich irgendwann in einem Stadttheater wieder, in dem mit Wasserpistolen geschossen wird, Klopapier durch die Gegend fliegt und Tröten und andere Geräte für gehörigen Lärm sorgen.

Das ist lustig und unterhaltsam – aber diese Aktionen lenken auch ungewollt von der Handlung auf der Bühne ab. Sobald die Stewardessen an den Eingängen zum Saal das Zeichen für die nächste Aktion geben, rückt das Bühnengeschehen in den Hintergrund und alles dreht sich nur noch um die Aktivitäten im Zuschauersaal. Keiner der von Ana Christine Haffter in Sachen Personenregie oft allein gelassenen Darsteller vermag es in solchen Momenten noch, die nötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Damit kein falscher Eindruck entsteht: Das Ensemble ist nicht schlecht, agiert durchweg mit Spielfreude und Engagement und kann auch stimmlich überzeugen – soweit man das bei der schlechten Tonaussteuerung mit einer viel zu lauten Band beurteilen kann. Jedoch fehlt den meisten die gewisse „Starqualität“, um den Fokus dauerhaft auf sich zu lenken. In bester Erinnerung bleibt letztlich Andreas Wolfram, der die dankbare Rolle des Frank’n’Furter sowohl stimmlich als auch darstellerisch bestens meistert, sowie Philippe Ducloux, dessen körperbetonte Auslegung des Riff-Raff an Gollum aus „Der Herr der Ringe“ erinnert. Der teilweise künstlich und amateurhaft agierende Opernchor wirkt dagegen schlichtweg fehl am Platz.

Zu den erwähnten Kritikpunkten gesellen sich das zu einfache Einheitsbühnenbild von Stefani Klie, das an eine militärische Geheimanlage erinnert, und die viel zu schlichten Kostüme. Gerade bei einer extravaganten und ausgeflippten Show wie „Rocky Horror“ sollte man mehr Mut zu schrillen Kostümkreationen haben. Am Eindruckvollsten erscheinen da noch die Roben von Frank’n’Furter, die für seinen schrillen Charakter allerdings fast schon zu schön und glatt wirken. So gerät die Inszenierung auch im visuellen Bereich eher unspektakulär und brav – was in den 70er Jahren vielleicht noch provozierend wirkte, beeindruckt im Jahr 2006 niemanden mehr. Erwähnenswert sind zumindest noch die wundervoll hässlichen und in orange gehaltenen Kostüme der Flugbegleiterinnen.

Fazit: Die „Rocky Horror Show“ in Dortmund rettet sich durch die vielen Mitmach-Aktionen der Show – ansonsten kann sie nachhaltig kaum beeindrucken. Wer bereits andere Versionen der Kultshow gesehen hat, sollte sich den Besuch vorher genau überlegen. Es könnte sein, dass man das Theater leicht unbefriedigt verlässt.

 
Kreativ­teamCastTer­mi­neTermi­ne (Archiv)
KREATIVTEAM
Musikalische LeitungRalf Lange
InszenierungAna Christine Haffter
Bühne und KostümeStefani Klie
ChoreinstudierungGranville Walker
 
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CAST (AKTUELL)
ErzählerHannes Brock
Brad MajorsUli Scherbel
Kristian Lucas
Janet WeissKathleen Bauer
Frank n FurterAndreas Wolfram
Riff-RaffPhilippe Ducloux
MagentaHeike Susanne Daum
ColumbiaMarcie Ann Ley
RockyRudi Reschke
EddieAndy Kuntz
Franz Filicetti
Dr. Evrett ScottDario Süß
Bernhard Modes
 
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 11.03.2006 19:30Theater, DortmundPremiere
So, 12.03.2006 18:00Theater, Dortmund
Fr, 17.03.2006 19:30Theater, Dortmund
▼ 27 weitere Termine einblenden (bis 28.12.2006) ▼
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