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Non(n)sens (2004 - 2006)
Fabrik Heeder, Krefeld

Fünf Nonnen veranstalten ein Benefiz-Programm, um Geld für die Beerdigung ihrer verstorbenen Mitschwestern einzutreiben. Non(n)sens bietet den Zuschauern abwechslungsreiche Musik und jede Menge Gags. In Krefeld tanzen die Nonnen nach der Pfeife von Regisseur Reinhardt Friese.

Seite Eins: Ein kleiner Plüsch-Pinguin. Um seinen Hals hängt ein großes Kreuz. Neben ihm der rote Schriftzug: Non(n)sens.
Seite Zwei bis Vier: Ein kleines „Reisetagebuch“. Auf neun Schwarz-Weiß-Fotos winken die fünf Ordensschwestern aus dem Ensemble in die Kamera – vor dem Krefelder Hauptbahnhof, im Fitnessstudio, bei McDonald’s oder im Zoo. Neben jedem Bild: Ein witziger Kommentar von Schwester Amnesia.

Originell und einfach nur schräg, das Programmheft zu „Non(n)sens in Krefeld. Wer darin blättert, hofft auf einen ebenso schrägen Theaterabend. Und wird nicht enttäuscht. Denn die fünf Nonnen aus New Jersey reißen das Publikum vom ersten bis zum letzten Song mit – die überdrehte Show der Schwestern ist von Reinhardt Friese witzig und kurzweilig in Szene gesetzt.

Dabei haben Mutter Oberin und Co. einiges hinter sich: Eine verdorbene Bouillabaisse der Klosterköchin („Ein Kind Gottes!“) hat 52 ihrer Mitschwestern umgebracht. Weil das Geld nur für die Bestattung von 48 reicht, wollen sie die restlichen Begräbnisse mit einer Benefiz-Show finanzieren. So nimmt der Abend seinen Lauf, die „Nonnen in Nöten“ singen, steppen und streiten – und genießen es, bei aller Sorge um ihre toten Mitschwestern im Klosterkühlschrank, einmal im Rampenlicht zu stehen.

Als Mutter Oberin hat Kerstin Brix ihre vier Schützlinge resolut in der Hand. Mit perfektem Timing, guter Musicalstimme und gekonnter Mimik steht sie im „Spotlight“ der Aufführung – zum Schießen, wie sie sich mit Kanabis-Keksen selbst außer Gefecht setzt!

Debra Hays als vergessliche Schwester Maria Amnesia beweist ihr komödiantisches Talent als Quizmasterin und im Duett mit der Bauchrednerpuppe Marie Annette. Genauso wie die leichtfüßige Novizin Maria Leo (Janet Bartolova) und die Nummer Zwei des Ordens, Schwester Maria Hubert (Lea-ann Dunbar), verfügt sie über eine klassisch-geschulte Stimme – das passt zu den Nonnen, ist aber bei Songs wie „Auf dem Weg nach Nashiville“ oder „Holier than thou“ gewöhnungsbedürftig.

Doch wenn die fünf Schwestern aufgeregt durch die erleuchteten Show-Rahmen laufen, gemeinsam singen und tanzen (Choreographie: Iris Limbarth), sind sie perfekt aufeinander abgestimmt und zum Schießen komisch. Einzig Uta Christina Georg fällt als Schwester Robert Anne darstellerisch und stimmlich gegen ihre Mitstreiterinnen ab – die ewig Zweite Geige und das Mädchen aus dem unteren Milieu nimmt man ihr nicht ab.

Kenneth Duryea und seine Musiker begleiten den Gesang der Schwestern mit viel Drive und ohne die gelungenen deutschen Texte von Benjamin Baumann zu übertönen.

„Non(n)sens kann selig machen“ heißt es im Titelsong – und tatsächlich: Das irrwitzige Spektakel in der Fabrik Heeder ist ein göttliches Vergnügen.

Eine Musical Comedy von Dan Goggin (*1944)
Deutsche Fassung von Benjamin Baumann


In der Spielzeit 2005/2006 ist „Non(n)sens“ im Theater Krefeld zu sehen.

 
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TERMINE (HISTORY)
So, 10.10.2004 20:00Fabrik Heeder, KrefeldPremiere
Di, 26.10.2004 20:00Fabrik Heeder, Krefeld
So, 12.12.2004 20:00Fabrik Heeder, Krefeld
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