Wenn es draußen nicht so recht warm werden will, diese Show ist heiß! Mel Howards Welterfolg „Tango Pasión“ mit dem bekannten Tango-Orchester „Sexteto Mayor“ bringen das Thalia Theater zum Beben.
Das neue Programm der 22 rassigen Tänzer, Sänger und Musiker nennt sich „Maria de Buenos Aires“; kein Wunder also dass mit der musicalerfahrenen Sängerin Vanesa Quiroz eine wunderschöne Maria die Bühne beherrscht, die am Anfang des letzten Jahrhunderts in den verrauchten Bars in den Häfen Argentiniens lebte.
Diese Atmosphäre wird gerade im ersten Akt besonders gut herausgearbeitet: In wenig außergewöhnlichen Kleidern und Anzügen tanzen sich 10 Paare durch ihr wenig aufregendes Leben. Das einzige was ihnen bleibt ist der Tango – der Ausdruck einer Lebensart, die im Rotlichtmilieu von Buenos Aires ihren Anfang nahm. Die Tanzsequenzen sind atemberaubend, genial und sexy! Teilweise fegen die Paare so schnell und ‚zackig‘ über das Parkett, dass man ihren Schritten mit den Augen kaum mehr zu folgen vermag. Allen Darstellern ist eine bewundernswerte Körperbeherrschung eigen, über die der Stolz eines ganzen Landes ausgedrückt wird.
Der zweite Akt toppt die tänzerische Leistung durch die optische Verwandlung des Ensembles: Die Herren in schwarzen Anzügen, die Damen in originellen Abendkleidern im Stil des frühen 20. Jahrhunderts – dabei sieht kein Kleid oder Anzug aus wie das/der andere – bringen die ohnehin schon knisternde Leidenschaft sehr stilvoll und stolz zum Ausdruck. Immer wieder treten Paare in Einzel-Sequenzen in den Vordergrund, die das Publikum mal sinnlich, dann wieder leidenschaftlich oder gar eifersüchtig-aggressiv in ihren Bann ziehen.
Ergänzt wird die tänzerische Geschichtenerzählung durch einige Songs, für deren Interpretation Vanesa Quiroz die ideale Besetzung scheint: wunderschön anzusehen, elegant gekleidet, mit schmeichelnden Bewegungen und ihrer warmen, vollen Stimme fängt sie die Aufmerksamkeit des Publikums unweigerlich ein. Dieser Wirkung kann sich niemand entziehen.
Álle Tänze und Songs werden live vom „Sexteto Mayor“ begleitet, die ihren Platz im hinteren Teil der Bühne finden. Unter Leitung der legendären Bandoneon-Virtuosen José Libertella und Luis Stazo flößen einem die sechs über 60jährigen Musiker Ehrfurcht ein und zollen einem den nötigen Respekt ab. Man fragt sich unweigerlich, wer mehr Applaus bekommen sollte: die leidenschaftlichen Tänzer oder die nicht minder mitreißenden Musiker.
Beim Schlussapplaus wird jedoch klar, wer im Mittelpunkt steht: José Libertella und Luis Stazo werden vom Tanzensemble in die Mitte genommen und an den Bühnerand geführt, wo das Publikum die beiden Musiker mit stehenden Ovationen in Empfang nimmt.
Das gesamte Ensemble versprüht ein südamerikanisches Feuerwerk, das jeden ansteckt. Sogar die sonst eher als unterkühlt geltenden Nordlichter ließen sich von dieser Passion anstecken und forderten Zugaben.
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