Die Welt des Milchmanns Tevje gerät aus den Fugen, als das Festhalten an Traditionen nicht mehr ausreicht, um das Leben zu organisieren. Kirsten Harms inszeniert das Jerry-Bock-Musical in Bonn. Musikalische Leitung: Wolfgang Lischke.
Die zaristische Monarchie steht kurz vor ihrer Entmachtung, ein existentieller Umbruch greift auf das ganze Land über und zieht Repressalien, vor allem gegenüber der jüdischen Bevölkerung, nach sich. Man schreibt das Jahr 1905.
Aufziehende Wolken will in dem ukrainischen Städtchen Anatevka niemand bemerken und doch werfen sie auch hier ihre drohenden Schatten voraus. Die von dem jüdischen Milchmann Tevje hochgehaltene Tradition erfährt ausgerechnet in der eigenen Familie ernsthaften Schaden. Drei Töchter im heiratsfähigen Alter und nicht eine denkt daran, den Mann zu wählen, der den Vorstellungen der Eltern entspricht. Doch auch der wohlgeordnete Mikrokosmos der Dorfgemeinschaft gerät ins Wanken. Antisemitische Übergriffe gipfeln schließlich in dem Befehl, dass alle jüdischen Mitbürger Anatevka binnen weniger Tage zu verlassen haben.
Die Atmosphäre der Erzählungen des ostjüdischen Autors Scholem Alejchem aufgreifend, schrieb der amerikanische Komponist Jerry Bock Musik, die Elemente und Instrumentierung der semitischen Folklore mit denen des amerikanischen Musicals vereint. In Verbindung mit Joseph Steins Dialogen entstand so ein Stück, das auf tragikomische wie melancholische Weise ein weiteres Kapitel jüdischer Vertreibung beschreibt und dennoch den Überlebenswillen jenes Volkes darstellt ? symbolisiert durch den „Fiedler auf dem Dach“, der dort oben weiter sein fröhliches Lied spielt und immer eine Zukunft zu sehen glaubt, selbst dann, wenn es diese schon längst nicht mehr zu sehen gibt.
Musikalische Leitung – Wolfgang Lischke
Inszenierung – Kirsten Harms
Bühne – Bernd Damovsky
Kostüme – Gabriele Jaenecke
Choreinstudierung – Sibylle Wagner
Choreographische Mitarbeit – Silvana Schröder
Dramaturgie – Ulrike Schumann
Besetzung
Tevje, Milchmann – Tom Zahner
Golde, seine Frau – Barbara Teuber
Zeitel, älteste Tochter – Ingrid Bartz
Hodel, zweite Tochter – Julia Kamenik / Brigitte Jung
Chava, dritte Tochter – Lilith Gardell / Christina Kallergis
Sprintze, vierte Tochter – Stephanie Altmann / Saskia Smolka
Bielke, fünfte Tochter – Lara Gentile / Nadine Hoffmann
Jente, Heiratsvermittlerin – Susanne Bredehöft/Anke Zillich
Mottel Kamzoil, Schneider – Mark Rosenthal
Schandel, seine Mutter – Brigitte Rehnert-Schleich
Perchik, Student – Juan Carlos Lopez / Erol Ünsalan
Fedja, junger Russe – Andreas Maier
Lazar Wolf, Fleischer – Mark Morouse / Martin Tzonev
Fruma-Sara, seine verstorbene Frau – Gisela Berg / Ulrike Gmeiner
Oma Zeitel – Erika Detmer / Karin Mauel
1. Russe – Patrick Henckens / Emil Raykov
Motschach, Gastwirt – Johannes Marks
Rabbi – Guido Scheer
Mendel, sein Sohn – Reinhard Dingel
Awram, Buchhändler – Gernot Klein
Nachum, Bettler – Kamen Todorov
Yussel, Hutmacher – Johannes Flögl
Mordechai – Johannes Marks
Wachtmeister – Hartmut Nasdala
Sa, 14.02.2004 19:30 | Opernhaus, Bonn | |
Sa, 06.03.2004 19:30 | Opernhaus, Bonn | |
So, 21.03.2004 19:30 | Opernhaus, Bonn | |
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Sa, 10.04.2004 19:30 | Opernhaus, Bonn | |
Sa, 22.05.2004 19:30 | Opernhaus, Bonn | |
So, 23.05.2004 19:30 | Opernhaus, Bonn | |
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