Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) |
Die Addams Family feiert passend im Oktober als Vorbote von Halloween Tour-Premiere im Theater am Tanzbrunnen in Köln. Viele der Darsteller scheinen nahezu völlig eins mit ihren jeweiligen Rollen; Technik und auch Organisation hinken noch hinterher, sodass sich trotz aller Lebensnähe zu einem normalen Familienleben nicht alle Zuschauer in die Villa des morbide geprägten Familienclans abholen lassen und mit der Story identifizieren können.
Wednesday, die Tochter der Addams, ist erwachsen geworden und hat sich in Lucas Beineke, den Sohn einer Spießerfamilie, verliebt. Die enttäuschten Erwartungen beider Familien und nicht zuletzt die Eifersucht Wednesdays jüngeren Bruders Pugsley bringen nicht nur das Liebesglück des jungen Paares in Gefahr.
Durch Fehlerteufel im Buchungssystem kommen nicht alle Zuschauer auf ihre reservierten Plätze. Die Stimmung ist geprägt von Unzufriedenheit im Zuschauerraum und Stress bei der Technik, als das eiskalte Händchen schnipsend in den vernebelten Central Park bittet. Leider bleibt die Stimmung den Abend über entsprechend angespannt und kippt immer wieder ins Ärgernis beim Publikum. Die Technik lässt die Figuren leider sehr im Nebelfluid verschwinden und zahlreiche Mikrophonausfälle geben Anlass, den Faden und den Spaß am Stück zu verlieren. Unbeirrt und professionell spielt das Ensemble und zeigt trotz allem große Spielfreude, die zumindest immer wieder ins Publikum überschwappt. Die Darsteller geben ihr Bestes, um die Geschichte der Addams Family pointiert herüberzubringen und die Songs nach bestem Ermessen vorzutragen.
Werner Wulz und Diane Lübbert als Eltern und Liebespaar Gomez und Morticia Addams harmonieren richtig gut und vermitteln eine ansprechende Tiefe. Sie zeigen deutlich auf, wie dringend Eltern sich weiterentwickeln und als Liebespaar neu finden müssen, wenn die Kinder erwachsen werden. Im Gesang überzeugen beide ebenfalls.
Alexander Janacek als Fester agiert überzeugend im Namen der Liebe. Unterschwellig stiftet er in jeder Beziehung innerhalb des wachsenden Clans Verständnis füreinander, wenn auch er selbst als bekennender Mondsüchtiger recht irr wirkt. Seine gefühlvolle Singstimme und die direkte Ansprache des Publikums holen den Zuschauer ab.
Sarah Gadinger gibt gekonnt eine ambivalente Wednesday zum Besten. Eben den Vater oder ihren Freund umschmeichelnd, schießt sie im Anschluss den Braten für das anstehende Familiendinner im Streichelzoo und verzieht dabei keine Miene. Einzig vor ihrer Mutter schreckt sie zurück und wirkt nahezu kindlich. Stimmlich klingt sie leider oft etwas schrill, was jedoch an der schlecht abgestimmten Technik liegen kann. Daniel Hauser als Lucas Beineke wirkt neben Gardinger etwas blass im Spiel, dafür aber überzeugend im Gesang.
Maik Dehnelt spielt seine Rolle als Pugsley herrlich verrückt und fremdartig. Sein Habitus und seine Mimik scheinen zwischenzeitlich ein Eigenleben zu entwickeln. Er transportiert glaubhaft tiefe Verletzlichkeit, als er sich wegen des vermeintlichen Fortgangs Wednesdays von der Mutter trösten lässt. Wer den Verlauf der Geschichte nicht kennt, verpasst jedoch die Schlüsselszene, in der Pugsley das Serum in den Kelch gibt, woraufhin beide Familien ins Chaos stürzen, da Pugsleys Monolog einem Mikrophonausfall völlig zum Opfer fällt.
Benoit Pitre beeindruckt bei Lurchs Solo „Tauch´ hinab ins Dunkel“ mit seiner durchdringenden Bassstimme. Im Spiel des ansonsten wortkargen und brummigen Butlers kombiniert er mimisches Spiel und schaurige Laute, sodass er unheimlich und zugleich komisch wirkt.
Ilona Wulff-Lübbert als Grandma Addams sowie Daniel Witzke und Birgit Widmann als Mal und Alice Beineke sind etwas flach in ihren Rollen, was gerade bei Witzke und Widmann durch technische Probleme wie weitere Mikrophonausfälle entschuldbar ist.
Das Ahnenensemble ist pointiert eingesetzt und unterstützt die Hauptdarsteller im Vertanzen der Choreographien von Harald Kratochwil.
Das eingespielte Playback ist oft zu laut im Vergleich zu den Singstimmen eingespielt und unpassend mit den Tonspuren der Mikrophone abgemischt. Die Verständlichkeit vieler Songtexte leidet darunter, gerade bei Chorgesängen („Bist du ein Addams“) oder Duetten („Verrückter als du“).
Die Kostüme sind ansprechend und treffend gewählt, entsprechen sie doch einem Addams-typischen Gothik-Charme. Gerade der hochzusteckende Rock Morticias setzt Diane Lübbert bei „Tango de Amore“ mit leicht schlüpfriger Erotik in neues Licht und Gewand.
Das Bühnenbild ist einfach und tourgerecht gestaltet. Zwei Treppen markieren die Auf- und Abgänge innerhalb der Villa der Addams. Hinter dem vorgezogenen schwarzen Vorhang finden schnelle Umbauten statt, sodass kleine Podeste mit Bänken, Grabsteinen und Toren auf- und abgebaut werden. In der Tiefe ist das Bühnenbild mit einem weiteren Vorhang begrenzt, auf dem eine bewölkte Vollmondnacht abgebildet ist.
Chris Murray, der sich für die Regie der hier besuchten Tournee der Addams Family verantwortlich zeichnet, hat viel Wert daraufgelegt, den Figuren emotionale Tiefe zu verleihen, was jedoch bei den vielen Technikpannen immer wieder einreißt; zumindest in der Premierenvorstellung. So bleibt für das Fortlaufen der Tour mit dem großartigen Ensemble zu wünschen, dass die Technik in anderen Häusern, in anderen Settings, weniger Schwierigkeiten bereitet.
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
KREATIVTEAM |
---|
Regie | Chris Murray |
Choreografie | Harald Kratochwil |
Musikalische Leitung | Stephan Ohm |
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
CAST (AKTUELL) |
---|
Gomez Addams | Werner Wulz |
Morticia Addams | Diane Lübbert |
Fester Addams | Alexander Janacek |
Wednesday Addams | Sarah Gadinger |
Pugsley Addams | Maik Dehnelt |
Grandma | Ilona M. Wulff-Lübbert |
Lurch | Benoit Pitre |
Mal Beineke | Daniel Witzke |
Alice Beineke | Birgit Widmann |
Lucas Beineke | Daniel Hauser |
Ensemble | Stefan Gregor Schmitz Christoph Loebelt Georgios Chatzitheodosiou Lara Grünfeld Lilia Höfling Ana Ramirez |
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
GALERIE |
---|
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
TERMINE |
---|
keine aktuellen Termine |
---|
Kurzbewertung | Rezension | Kreativteam | Cast | Galerie | Termine | Termine (Archiv) | |||
TERMINE (HISTORY) |
---|
Do, 03.10.2024 19:30 | Theater am Tanzbrunnen, Köln | Premiere | |||||||
Fr, 04.10.2024 19:30 | Theater am Tanzbrunnen, Köln | ||||||||
Sa, 05.10.2024 19:30 | PaderHalle, Paderborn | ||||||||
▼ 17 weitere Termine einblenden (bis 03.11.2024) ▼ | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
So, 06.10.2024 17:00 | PaderHalle, Paderborn | ||||||||
Do, 10.10.2024 19:30 | Metropol Theater, Bremen | ||||||||
Fr, 11.10.2024 19:30 | Metropol Theater, Bremen | ||||||||
Sa, 12.10.2024 19:30 | Theater am Aegi, Hannover | ||||||||
So, 13.10.2024 17:00 | Theater am Aegi, Hannover | ||||||||
Mi, 16.10.2024 19:30 | Vogtlandhalle, Greiz | ||||||||
Do, 17.10.2024 19:30 | Vogtlandhalle, Greiz | ||||||||
Fr, 18.10.2024 19:30 | Stadthalle, Osterode am Harz | ||||||||
Sa, 19.10.2024 19:30 | Stadthalle, Osterode am Harz | ||||||||
Do, 24.10.2024 19:30 | Stadthalle, Erding | ||||||||
Fr, 25.10.2024 19:30 | Stadthalle, Erding | ||||||||
Sa, 26.10.2024 19:30 | Stadthalle, Lohr am Main | ||||||||
So, 27.10.2024 17:00 | Stadthalle, Lohr am Main | ||||||||
Mi, 30.10.2024 19:30 | Schwabenlandhalle, Fellbach | ||||||||
Do, 31.10.2024 19:30 | Schwabenlandhalle, Fellbach | ||||||||
Sa, 02.11.2024 19:30 | Stadthalle, Hilden | ||||||||
So, 03.11.2024 17:00 | Stadthalle, Hilden | ||||||||
▲ Termine ausblenden ▲ |