Die Stadt Bremen hat nach Berichten von Radio Bremen keinen neuen Betreiber für das Musical Theater Bremen gefunden. Zuletzt war europaweit nach einem neuen Pächter gesucht worden, konkrete Gespräche hatte es mit einem lokalen Partyveranstalter und mit dem Produzenten Maik Klokow (u.a. Musical Dome Köln) gegeben. Beide hatten jedoch Bedarf an weiterer finanzieller Unterstützung seitens der Stadt angemeldet, um den laufenden Betrieb finanzieren zu können. Die Stadt, die das Theater zurzeit über ihre Wirtschaftsförderungsgesellschaft selbst betreibt und vermietet, will nun den Mietvertrag mit den Besitzern der Immobilie zum März 2011 kündigen. Was dann aus dem Haus wird, in dem zuletzt „Marie Antoinette“ lief und das aktuell von der „Elisabeth“-Tourneeproduktion bespielt wird, ist unklar.
Das Musical Theater Bremen war mit Ende der 1990er Jahre für das Musical „Jekyll & Hyde“ gebaut worden, dessen Produktionsgesellschaft mit der Nachfolgeproduktion „Hair“ 2001 in die Insolvenz ging. Danach hatte die städtische Hanseatische Veranstaltungs GmbH (jetzt Wirtschaftsförderung Bremen) das Haus übernommen und weitervermietet. Danach gab es immer wieder Gespräche mit Produzenten wie Andrea Friedrichs („Robin Hood“) und der Stage Entertainment über eine Übernahme. Zu sehen waren im Musical Theater Bremen in der Folge u.a. „Evita“, „Bonifatius“ und 2009 „Marie Antoinette“. Die Bespielung durch das ebenfalls städtische Theater Bremen mit dem Kunze/Levay-Musical hatte zu einem Millionendefizit im Haushalt des Stadttheater geführt, das den Intendanten Hans-Joachim Frey das Amt kostete. Mit der Kündigung des Mietvetrages muss die Wirtschaftsförderung Bremen die Betriebskosten ab 2011 nicht mehr aufbringen, eine jährliche Abzahlungsverpflichtung von zwei Millionen Euro bleibt aber bis 2017 aus den Bankkrediten der Bauzeit für die Stadt bestehen.