Nahezu alle im Hamburger Operettenhaus beschäftigen Dresserinnen und Dresser sind gestern von Stage Entertainment gekündigt worden. Das berichtet die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf ihrer Protestseite bei facebook. Die 22 Betroffenen seien größtenteils Frauen. Viele von ihnen hätten Kinder und Familie, die meisten seien viele Jahre bei der Stage beschäftigt gewesen.
Agnes Schreieder, stellvertretende Landesleiterin von ver.di in Hamburg, bezeichnete die Kündigungen als „Schlag in das Gesicht der engagierten Mitarbeiterinnen“. Der wirtschaftlich erfolgreiche Konzern schicke die Leute in die Arbeitslosigkeit. Die meisten von den Betroffenen müssten sofort Hartz IV aufstocken. „Damit wird nicht nur jede Abfindung gleich angerechnet, sondern die öffentliche Hand wird die renditesteigernde Maßnahme mitfinanzieren müssen“, so Schreieder.
Gegen die Kündigungen wolle man Klage beim Arbeitsgericht einreichen. Die gekündigten Jobs werden laut ver.di auch im Musical „Rocky“ benötigt, das „Sister Act“ im Operettenhaus nachfolgt, sollen dann aber von Billig-Arbeitskräften einer Zeitarbeitsfirma ausgeübt werden.
Heute Nachmittag will ver.di mit den betroffenen Dresserinnen und Dressern vor dem Haupteingang des Musical-Theaters „Neue Flora“ demonstrieren. Dort werden ab 15 Uhr die Sozialplanverhandlungen zwischen Betriebsrat und Stage Entertainment fortgesetzt.