The Dragon and Richard Blackwood as Donkey © © Brinkhoff/Mögenburg
The Dragon and Richard Blackwood as Donkey © © Brinkhoff/Mögenburg

Shrek - The Musical (2011 - 2013)
Theatre Royal Drury Lane, London

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Eng angelehnt an den ersten Teil der Filmreihe erzählt „Shrek The Musical“ die Geschichte des beliebten grünen Ogers, lässt dabei allerdings Inspiration und den Charme der Vorlage vermissen.

Nachdem sich „Shrek The Musical“ nur ein Jahr lang am Broadway halten konnte, hat das Kreativ-Team die Bühnenadaption des beliebten Animationsfilms vor ihrer London-Premiere überarbeitet – leider nicht unbedingt zum Positiven.

So kommt etwa Tim Hatleys Bühnenbild, das nun überwiegend aus comichaft bemalten Vorhängen besteht, erstaunlich schlicht daher. Wer die aufwendigere Broadway-Produktion gesehen hat, bekommt hier schnell den Eindruck, dass die Produzenten kräftig auf die Kostenbremse getreten haben. Die riesige Bühne des Theatre Royal Drury Lane wirkt nicht ausgefüllt. Ein paar nette Effekte und ausfahrbare Bühnenteile bringen zumindest zwischendurch ein wenig Abwechslung für das Auge.

Die Kostümkreationen der Märchenfiguren zeigen da schon mehr Einfallsreichtum, und auch der neu gestaltete Drache überzeugt. Dieser wird jetzt von vier Puppenspielern bedient und ist dadurch sehr beweglich. Schade nur, dass man sich kaum Mühe gemacht hat, die Puppenspieler zum Beispiel durch Nebel zu verdecken.

Insgesamt legt alleine der visuelle Eindruck den Schluss nahe, dass die Macher keine neuen kreativen Impulse setzen, sondern einfach nur die Designs und Ideen des Films auf die Bühne transferieren wollten. Die Optik gleicht eher einer Freizeitpark-Show als einer hochwertigen West-End-Produktion.

In dieses Bild fügen sich auch die Leistungen der Darsteller ein, die für West-End-Verhältnisse eher schwach sind. In der Titelrolle präsentiert Nigel Lindsay einen grünen Oger, der von seiner Körperlichkeit und seinen Bewegungsabläufen her seiner Filmvorlage entspricht. Ob es an der Regie liegt oder an mangelnden schauspielerischen Fähigkeiten: Für einen Titelhelden bleibt dieser Shrek überraschend blass. Man vermisst den herrlich „shreklichen“ Charme, das Robuste und trotzdem Verletzliche dieser Figur. Stimmlich meistert er seine Songs solide, doch wirkt sein Timbre etwas zu hell für den grummeligen Oger.

Als Prinzessin Fiona beweist Kimberly Walsh, dass Comedy eine große Kunst ist, die nicht jeder beherrscht. Die Sängerin aus einer englischen Girlgroup spielt gekünstelt und scheint die ganze Zeit durch Körperhaltung und Mimik zwanghaft sagen zu wollen: „Hey, ich bin komisch!“. Außerdem passt ihr Timbre nicht unbedingt zur Rolle der quirligen Prinzessin und sie trifft nicht jeden Ton sauber.

Richard Blackwood als Esel wirkt oft lustlos und gelangweilt. Ein Grund dafür könnte sein, dass seine Rolle durch Kürzungen fast zum Stichwortgeber verkommen ist und der Comedian nur wenig Gelegenheit hat, seine Fähigkeiten auszuspielen. Die Beziehung zwischen Esel und Shrek kann sich kaum entwickeln, obwohl sie sehr viel Potential böte.

In der besuchten Vorstellung wurde Bösewicht Lord Farquaad von Understudy Ste Clough mit viel Elan und Verve gespielt. Die Rolle des kleinwüchsigen Möchtegernkönigs bietet das meiste komische Potential, da der Schauspieler die ganze Zeit auf Knien steht und ihm mit seinen künstlich angebrachten comichaften Beinchen sehr viele Spielmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Ein Gag, der sich kaum abnutzt und das Publikum auch nach zwei Stunden noch begeistert. Das restliche Ensemble bringt eine solide Leistung auf die Bühne, noch ausbaufähig im Hinblick auf Spielfreude und Elan.

Insgesamt ist „Shrek The Musical“ in seiner überarbeiteten Fassung unausgegoren und unkreativ. Die vielen Gags verschiedenster Niveaustufen – mal werden andere Musicals humoristisch zitiert, mal wird kräftig gerülpst und gefurzt – zünden beim Publikum, aber dies kann die Produktion kaum aus ihrer Durchschnittlichkeit herausheben.

 
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KREATIVTEAM
RegieJason Moore
Rob Ashford
MusikJeanine Tesori
TextDavid Lindsay-Abaire
BuchDavid Lindsay-Abaire
BühnenbildTim Hatley
LichtHugh Vanstone
KostümeTim Hatley
ChoreographieJosh Prince
 
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CAST (AKTUELL)
ShrekDean Chisnall
FionaCarley Stenson
Lord FarquaadNeil McDermott
DonkeyRichard Blackwood
EnsembleAmy Boyd
Stephanie Bron
Jon Scott Clark
Megan Clarke
Ste Clough
Ricardo Coke-Thomas
Blaise Colangelo
Lucie Downer
Oliver Eyre
Alice Fearn
Patrick George
Lucy Maria Gill
Alexandra Grierson
Hannah Gurling
Imogen Gurney
Clare Halse
Geogia Hancock
Rosana Hyland
Bradley Jaden
Aaron Lee Lambert
Marc Leslie
Megan Manly
Hannah Milton
Grant Murphy
Alastair Natkiel
Landi Oshinowo
Damien Poole
Paris Price
Joseph Prouse
Ashley J Russell
Jonathan Stewart
Leigh Anne Stone
Lucy Tapp
Karli Vale
Lee William-Davis
  
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TERMINE
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TERMINE (HISTORY)
Fr, 06.05.2011 19:30Theatre Royal Drury Lane, LondonPreview
Sa, 07.05.2011 19:30Theatre Royal Drury Lane, LondonPreview
So, 08.05.2011 15:00Theatre Royal Drury Lane, LondonPreview
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