Ensemble © Johan Persson
Ensemble © Johan Persson

Sister Act (2022 - 2024)
Dominion Theatre, London

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Die Londoner „Sister Act“-Inszenierung auf einer riesigen Bühne mit Bombast zeigt, wie sämtliches Potenzial des Musicals voll ausgenutzt werden kann. Da diese Version auch in Deutschland auf Tour gehen wird und es die größte Produktion des Stücks hierzulande seit Stage Entertainment und den VBW sein soll, kann sich auch das hiesige Publikum bereits in freudiger Erwartung wiegen.

Morgan Larges Bühnendesign wird von einem übergroßen, gotischen Rosenfenster dominiert, das durch Tim Mitchells Lichtdesign in schier unendlichen Licht- und Farbvariationen erstrahlt – ein wahrer Hingucker, der ungeahnt differenziert das Stimmungsbild sämtlicher Szenen des Musicals zu untermalen vermag. Visuell opulent und doch strukturell nicht ausartend, eignet sich das Setdesign vortrefflich für eine hochwertige Tourproduktion, was bei der UK-Tournee bereits unter Beweis gestellt wurde und 2024/25 auch in Deutschland zum Erfolg führen soll.

Wunderbar beschwingte Choreographien (Alistair David), optisch ansprechende und vor allem in den großen Shownummern bestechende Kostüme (Morgan Large) und eine stringente, filmisch-flüssige Regie (Bill Buckhurst) generieren einen kurzweiligen Musicalgenuss, den „Sister Act“ hierzulande oftmals nicht in Gänze erfüllt. Die 12-köpfige Band spielt Alan Menkens ohrwurmgespickte Partitur perfekt und Tom Marshalls Sounddesign bringt das Dominion Theatre zum Beben. Einige innovative Inszenierungsideen machen diese Version auch für „Sister Act“-Dauerzuschauer attraktiv. Aufpolierte Witze, eine viel peppigere Orchestrierung von „I Could Be That Guy“, eine aussagekräftige neue Einführungsszene, in der Teile der Kirche einzustürzen drohen – das sind nur einige Beispiele für willkommene Neuerungen im Stück. Die Reprise von „Fabulous, Baby“ wird gerade am getriebenen Anfang des Lieds zum wahren Hingucker, wenn Deloris in ihrer Fantasiewelt fast in Glinda-Manier auf die Bühne schwebt, und als die sonst so forsche Mary Lazarus durch einen Defekt des Glockenseils von eben jenem in die Höhe gezogen wird und über dem Publikum schwebt, sorgt das für die größte Lachsalve des Abends.

Die Besetzung ist durchweg hochkarätig und holt stimmlich wie schauspielerisch das beste aus Glenn Slaters Texten und Cheri und Bill Steinkellners Buch heraus. Lori Haley Fox und Tricia Deighton geben ihren mehr als betagten Mitschwestern eine gehörige Portion Altershumors mit und das Gangstertrio (Damian Bughagiar, Tom Hopcroft und Bradley Judge) wird durch „Lady in the Long Dress“ zum Publikumsliebling. Lemar gibt einen groovenden, sich seiner Sache bis zuletzt sicheren Curtis Jackson, der bei „When I Find My Baby“ brilliert, das wegen der gestrichenen Reprise auch sein einziger Song bleibt. Jermaine Woods singt „I Could Be That Guy“ ungeahnt kraftvoll und tanzt stimmlich mühelos durch seine anspruchsvollen Oktavierungen – der vielleicht größte Sänger des Abends. Mary Robert hat dank Emma Ralston in dieser Inszenierung endlich wieder die strahlende Stimme mit Mega-Belts, die die Figur braucht, um glaubwürdig die Wandlung vom Mauerblümchen zur selbstbestimmten Ordensschwester zu vollziehen. Mary Patrick wird von Alison Jiear als Replikation ihrer quirligen Filmvorlage interpretiert, während die in Großbritannien durchaus bekannte Charakterdarstellerin Lesley Joseph ihre Mary Lazarus als extrem ruppige und kratzbürstige Greisin anlegt, was sie auch in ihren Gesang einfließen lässt.

Joseph übernimmt von Ruth Jones fortan die Rolle der Mother Superior (Mutter Oberin) – Jones selbst wird kurz vor ihrer Derniere bei jedem Auftritt bejubelt. Als Autorin, Film- und Serienschauspielerin – zurecht nicht als große Sängerin – ist sie dem Publikum bekannt, was sie zu ihren Gunsten ausspielt: Ihre Obernonne ist Waliserin mit Lokalkolorit. Als sie im Schlafanzug auf die Bühne kommt, ist bei den Zuschauern kein Halten mehr. Jones muss improvisierend eingreifen, um die Meute wieder zu beruhigen. Das Rampenlicht teilt sich Jones mit Alexandra Burke, die als Deloris die Idealbesetzung schlechthin ist. Mit ihrer souligen Stimme und ihrem divenhaften Charme dominiert sie das Dominion. Sie passt so perfekt in die Rolle, dass es auch in den Zuschauerrängen am Ende des Stücks begeistert hallt: „There is no one better for this role!“ – und dem kann vollends zugestimmt werden.

 
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KREATIVTEAM
RegieBill Buckhurst
ChoreographieAlistair David
Musikal. SupervisionStephen Brooker
Musikal. LeitungJae Alexander
DesignMorgan Large
LichtTim Mitchell
SoundTom Marshall
 
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CAST (AKTUELL)
Deloris van CartierBeverley Knight [15.03.-08.06.24]
Alexandra Burke [10.06.-31.08.24]
Mother SuperiorRuth Jones [15.03.-03.08.24]
Lesley Joseph [05.-31.08.24]
Curtis JacksonLemar
Eddie SoutherClive Rowe [15.03.-08.06.24]
Lee Mead [10.06.-31.08.]
Sister Mary RobertLizzie Bea
Sister Mary LazarusLesley Joseph [15.03.-03.08.24],
Lori Haley Fox [05.-31.08.24]
Tricia Deighton [15.03.-08.06.24]
Sister Mary PatrickAlison Jiear
Sister Mary Martin of ToursLori Haley Fox [15.03.-03.08.24]
Emma Odell [05.-31.08.24]
Monsignor o'HaraCarl Mullaney
TinaNatalia Brown
MichelleClaudia Kariuki
PabloDamian Buhagiar
JoeyTom Hopcroft
TJBradley Judge
ClemontCastell Parker
Cop / BartenderJermaine Woods
EnsembleTricia Deighton [15.03.-08.06.24]
Anne Smith [15.03.-08.06.24]
Onstage SwingsCaroline Bateson
Chloe Hopcroft
Emma Ralston
Michael Ward
Offstage SwingsLauren Hall
Graham MacDuff
 
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CAST (HISTORY)
=19.07.-28.08.22=
Deloris van CartierBeverley Knight
Sandra Marvin
Mother SuperiorJennifer Saunders
Curtis JacksonJeremy Secomb
Eddie SoutherClive Rowe
Sister Mary PatrickKeala Settle
Sister Mary LazarusLesley Joseph
Sister Mary RobertLizzie Bea
Sister Mary TheresaTricia Deighton
Sister Mary Martin on ToursLori Haley Fox
Monsignor O`HaraGraham MacDuff
PabloDamian Buhagiar
JoeyTom Hopcroft
TJBradley Judge
TinaTanya Edwards
MichelleGabrielle Davina Smith
ClemontCastell Parker
Nuns / EnsembleCatherine Millsom
Anne Smith
Emma Ralston
Bleu Woordward
Tanisha Butterfield
Male EnsembleJermaine Woods
SwingsMichael Ward
Caroline Bateson
Jamie Jonathan
Marina Tavolieri
  
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Di, 21.07.2020 19:30Eventim Apollo, Londonverlegt auf 20.7.21
Mi, 22.07.2020 19:30Eventim Apollo, Londonverlegt auf 21.7.21
Do, 23.07.2020 19:30Eventim Apollo, Londonverlegt auf 22.7.21
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