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Kein Abend für Spaßbremsen! Wer zum Lachen lieber in den Keller geht, der sollte auf keinen Fall Peter Reins aberwitzig inszenierte Gral-Suche am Theater Vorpommern besuchen. Ein spiel- und gesangsfreudiger Cast führt das Comedy-Musical in sehenswerter Ausstattung (Xenia Hufschmidt) zum Erfolg.
Auch wenn zunächst ein Foto von „Brexit-Boris“ zu sehen ist: der Politiker mit der strubbeligen Frisur ist natürlich nicht der angekündigte englische Herrscher, der sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral machen wird. Hektisch wird seine Projektion gegen die eines ins Publikum grinsenden Königs Artus ausgetauscht. Welch peinliche Verwechslung – aber gewollt!
Bereits in den ersten Momenten dreht Peter Rein genüsslich an der Gag-Schraube und gibt die Richtung für die kommenden 160 Minuten vor: Britischer, vor nichts und niemandem zurückschreckender Humor verballhornt mit hämischer und manchmal auch sehr obszöner Respektlosigkeit die Artus-Sage, das Genre Musical und den typisch deutschen Stadttheater-Betrieb. Reins Regiearbeit hält bis zum Finale das hohe Tempo mühe- und zügellos durch und bedient – wie im Fall der furzenden französischen Ritter – nur selten Geschmacklosigkeiten. Darüber hinaus würzt er die brillante, auf dem Monty Python-Film „Der Ritter der Kokosnuss“ basierende Vorlage mit eigenen Zutaten. So mutiert zum Beispiel ein riesiges, lila Plüsch-Einhorn zu Simba aus dem Löwen-König oder Gott bläst zur Suche nach dem Heiligen Gral, indem ein heliumgefüllter Pokal in Form eines Luftballons hereingetragen wird.
Das aberwitzige Geschehen spielt zwischen mittelalterlich anmutenden, düsteren Wehrtürmen und einem drehbaren Burggebäude, von Ausstatterin Xenia Hufschmidt mit bunten, plüschig-flauschigen Zinnen bekrönt. Zwischenvorhänge und wenige, rollbare Versatzstücke für den Wald der Ni-Ritter ermöglichen rasche Szenenwechsel und bremsen damit nie den turbulenten Ablauf. Sehenswert ist auch Hufschmidts buntes Kostümbild mit allerlei parodistischen Anleihen.
Auf dem hochgefahrenen Orchestergraben sitzt eine fabelhafte Sechs-Mann-Band. Unter der Leitung von Sebastian Undisz, der auch immer wieder mit Requisiten eigene Gags setzen darf, spielen die Musiker mit großer Leichtigkeit die dem klassischen Broadway-Sound verpflichtete Partitur von John du Prez und Eric Idle. Ein Triumph ist nach der Pause der Hit-Song „Nimm das Leben beschwingt“, zu dessen Original-Worten „Always Look on the Bright Side of Life“ das Publikum begeistert mitpfeift.
Eine große, angenehme Überraschung ist die als Musical-Ensemble eingesetzte Komparserie des Theaters Vorpommern, für die Lea Hladka einfache, aber sehr effektvolle, revueartige Choreografien entworfen hat. Es passt sehr gut zum Charme des Stückes, dass keine Profi-Sänger und -Tänzer auf der Bühne stehen. In vielen kleinen, meistens stummen Auftritten und in der großen „Camelot“-Shownummer glänzt die Truppe und steht alles andere als im Schatten der Profis.
Die allesamt aus dem Schauspiel-Ensemble des Theaters Vorpommern rekrutierten Ritter der Tafelrunde schmeißen sich mit großer Lust in ihre Rollen, spielen genüsslich jede noch so große Albernheit aus und setzen ihre Gags, ohne mit der Wimper zu zucken auf den Punkt genau. Tobias Bode (Sir Robin), Benjamin Krüger (Sir Lancelot), Mario Gremlich (Sir Galahad), Friederike Serr (Sir Belvedere) und Felix Meusel (Knappe Patsy) verkörpern im Laufe der Vorstellung noch weitere Rollen und zeigen dabei ihre ungemeine Wandlungsfähigkeit. Dies gilt auch für Hubertus Brandt, der vom im breitesten norddeutschen Akzent schwadronierenden Historiker bis zum tuffig-tuntigen Jüngling Herbert in gleich sechs sehr unterschiedlichen Partien präsent ist. Mit Ausnahme von Tobias Bode, der im Song „Denn kommt es nicht vom Broadway“ Probleme mit tiefen Tönen hat, singen alle auf wirklich hohem Niveau.
Manfred Ohnoutka (König Artus) und Feline Zimmermann (Die Fee aus dem See), beide ursprünglich aus dem Musicalfach und jetzt im Schauspiel engagiert, spielen und singen zwar jeweils nur eine einzige Rolle, das aber unendlich komisch und auf Top-Niveau. Ohnoutka ist ein leicht begriffsstutziger Herrscher, der sich mit großem Eifer daran macht, die ihm und seinen Rittern gestellten Missionen zu erfüllen. Trocken und mit gekonnter Mimik setzt er seine Pointen und gewinnt dem Artus im Song „Ich bin allein“ drollig-depressive Züge ab. Sein runder Bariton harmoniert sehr gut mit Zimmermanns Musical-Sopran, mit dem sie als exaltiert-divenhafte „Leading Lady“ der Show besonders in „Wann geht’s hier wieder ‚mal um mich?“ den gesanglichen Höhepunkt des Abends setzt.
„Vielleischt es ihs Künst?“ fragen im Stück die französischen Wachen. Wer sich auf Albernheiten, Klamauk und den ein oder anderen derben Witz einlässt, für den ist „Monty Python’s Spamalot“ am Theater Vorpommern auf jeden Fall Kunst: Die Kunst einfach hervorragend unterhalten zu werden!
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KREATIVTEAM |
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MUSICAL VON JOHN DU PREZ (MUSIK) & ERIC IDLE (MUSIK, BUCH & LIEDTEXTE) | ||||
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Musikalische Leitung | Sebastian Undisz | |||
Inszenierung | Peter Rein | |||
Ausstattung | Xenia Hufschmidt | |||
Choreografie | Lea Hladka |
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CAST (AKTUELL) |
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König Artus | Manfred Ohnoutka | |||
Sir Robin / Wache 1 / Bruder Maynard | Tobias Bode | |||
Sir Lanzelot / Französischer Spötter / Ritterfürst vom Ni / Tim der Zauberer | Benjamin Krüger | |||
Patsy / Bürgermeister / Wache 2 | Felix Meusel | |||
Sir Galahad / Dennis / Prinz Herberts Vater / Der schwarze Ritter | Mario Gremlich | |||
Sir Bedvedere / Dennis Galahads Mutter / Concorde | Friederike Serr | |||
Die Fee aus dem See | Feline Zimmermann | |||
Historiker / Der noch nicht tote Fred / Französische Wache / Fahrender Sänger / Prinz Herbert / Die Stimme Gottes | Hubertus Brandt | |||
Komparserie | Annemarie Dols Ilka Herrmann Jorma Jesse Natalie Köpsel Anna Carolina Mäder Dietlinde Schwarz Julia Vogel Karen Witt Greta Zimmermann Sven Dathe Martin Feig Michael Haselein Georg Koball Hartmut Rothe Carsten Schulz | |||
Band | ||||
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Keyboard | Sebastian Undisz | |||
Gitarre | Tommy Thomann | |||
Bassgitarre | Fabian Timm Christopher Undisz | |||
Schlagzeug | Sebastian Blache | |||
Saxofon | Jürgen Plato | |||
Keyboard und Trompete | Grygoriy Nemyrovskyy |
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GALERIE |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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Di, 26.11.2019 19:00 | Großes Haus, Greifswald | öffentliche Probe | |||||||
Sa, 07.12.2019 19:30 | Großes Haus, Greifswald | Premiere | |||||||
Do, 12.12.2019 19:30 | Großes Haus, Greifswald | ||||||||
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Mo, 30.12.2019 19:30 | Großes Haus, Greifswald | ||||||||
Di, 31.12.2019 15:00 | Großes Haus, Greifswald | ||||||||
Di, 31.12.2019 19:30 | Großes Haus, Greifswald | ||||||||
Sa, 11.01.2020 19:30 | Großes Haus, Stralsund | ||||||||
Sa, 18.01.2020 19:30 | Großes Haus, Stralsund | ||||||||
Fr, 24.01.2020 19:30 | Großes Haus, Stralsund | ||||||||
Sa, 08.02.2020 19:30 | Großes Haus, Greifswald | ||||||||
Fr, 28.02.2020 19:30 | Großes Haus, Stralsund | ||||||||
So, 22.03.2020 18:00 | Großes Haus, Greifswald | abgesagt | |||||||
Fr, 17.04.2020 19:30 | Großes Haus, Stralsund | abgesagt | |||||||
So, 19.04.2020 18:00 | Großes Haus, Greifswald | abgesagt | |||||||
Sa, 02.05.2020 19:30 | Großes Haus, Stralsund | abgesagt | |||||||
Do, 21.05.2020 19:30 | Großes Haus, Greifswald | abgesagt | |||||||
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