The west end cast of "Once" © © Manuel Harlan
The west end cast of "Once" © © Manuel Harlan

Once (2013 - 2015)
Phoenix Theatre, London

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Der Besuch des Musicals „Once“, basierend auf dem gleichnamigen irischen Film, stellt sich als besondere Erfahrung heraus. Regisseur John Tiffany hat in einem Einheitsbühnenbild die schlichte Handlung atmosphärisch intensiv auf die Bühne gebracht. Am 17. November 2014 übernahm Pop-Superstar Ronan Keating die Rolle des Guy. Nach Beendigung der West-End-Spielzeit soll die Show auf Europa-Tournee gehen, für die noch keine konkreten Daten bekannt sind.

Die Geschichte von Guy und Girl, die sich in Dublin zufällig treffen und sich innerhalb von fünf Tagen kennen und lieben lernen und trotzdem zu Gunsten ihrer alten Beziehungen nicht zusammenkommen, bietet eigentlich nicht sehr viel Stoff, um ein abendfüllendes Musical daraus zu machen. Bereits die filmische Vorlage legte den Fokus mehr auf Atmosphäre, Stimmung und Musik und erzählte in feiner zurückhaltender Form diese emotionale Geschichte.

Das Kreativteam entschied sich, auf große Bühnenauf- und Umbauten zu verzichten und lässt die gesamte Handlung in einem Pub ablaufen. In einem Halbrund befinden sich Tresen, Stühle, die Wände sind mit Spiegeln verschiedenster Größe und mit Lampen ausgestattet. Durch zwei Türen werden weitere Requisiten je nach Bedarf rein- oder rausgebracht. Dazu befinden sich alle Darsteller, die gleichzeitig auch die Musiker sind, ständig auf der Bühne und beobachten als stumme Beobachter das Geschehen auf der Bühnenmitte.

Um das Publikum auf die Pubatmosphäre einzustimmen, wird bereits bei Betreten des Saales kräftig auf der Bühne musiziert, gesungen und getanzt. Wer mittendrin sein möchte, kann sich vor Beginn und in der Pause an der Theke auf der Bühne ein Getränk holen. Irgendwann fast unmerklich wandelt sich das scheinbar improvisierte Geschehen, das Saallicht geht langsam aus und die eigentliche Geschichte von Guy und Girl beginnt.

Regisseur John Tiffany erzählt diese filmartig und irgendwie poetisch zugleich: Szene wird an Szene gereiht, die Örtlichkeiten werden durch das schlichte, aber treffende Lichtdesign von Natasha Katz herausgearbeitet und durch passende Requisiten ergänzt. Alle Umbauten sind mal mehr, mal weniger künstlerisch durchchoreografiert (Movement: Steven Hoggett) und verbinden die einzelnen Szenen. Der Handlungsfortgang verläuft recht zurückhaltend, unaufdringlich und in einer besonderen, schwer zu beschreibenden Stimmung, die ein oder andere Länge inbegriffen.

Die Nebenfiguren bekommen auf der Bühne ein bisschen mehr Tiefe und Handlungsspielraum als im Film und unterstützen durch poetisch anmutende Tanzeinlagen und Interaktionen das Geschehen und die Stimmung. Alles in allem bleiben sie aber nur sympathische Begleiter der beiden Protagonisten.

Guy wird in London von Declan Bennet dargestellt. Er gibt den Songwriter, dessen Freundin nach New York gegangen ist, anfangs als mürrischen, sarkastischen und zurückhaltenden Typen, der sich im Laufe des Abends immer mehr Girl gegenüber öffnet und besonders in den Songs seine ganzen Emotionen ausspielt.

Als Gegenüber wird Girl von Zrinka Cvitesic sehr lebhaft und mit viel Lebenslust dargestellt. Sie sorgt gerade zu Beginn mit ihrer Natürlichkeit und Lebensfreude für die Lacher. Wunderbar die Szene, in der sie dem Piano im Musikinstrumentenladen „Hallo“ sagt, bevor sie drauf spielt. Girl behält das ganze Stück über ihre positive Art und trotzdem schafft es Cvitesic, ganz subtil und schleichend den Schmerz über die Liebe zu Guy, die nicht stattfinden soll oder darf, durchdringen zu lassen.

Beide harmonisieren wunderbar, geben durch ihre natürliche Art den Figuren die richtige Leichtigkeit bzw. Schwere und machen es dem Zuschauer leicht, die emotionale Reise mitzugehen.

„Once“ ist kein klassisches Musical, vielleicht eher ein Schauspiel mit Musik. Die Songs dienen in erster Linie nur dem Ausdruck der Gefühle, sie sind nicht handlungstreibend und werden überwiegend im Kontext von Bühnenauftritten, Studioaufnahmen oder Proben dargeboten. Und trotzdem ist das Stück für alle eine Entdeckung wert, die sich auf außergewöhnliche, besondere Shows einlassen können und die sich auf eine emotionale Reise begeben wollen. Wenn am Ende Guy und Girl zur Reprise von „Falling Slowly“ mit Tränen in den Augen Richtung Publikum schauen und all ihr Schmerz über die von beiden Seiten nicht zugelassene Liebe in ihren Gesichtern abzulesen ist, dann ist das schlichtweg herzzerreißend und ein purer Moment Theatermagie.

 
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KREATIVTEAM
RegieJohn Tiffany
BühneBob Crowley
LichtNatasha Katz
ChoreografieSteven Hoggett
KostümeBob Crowley
 
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CAST (AKTUELL)
GuyRonan Keating
GirlJill Winternitz
BaruskaFiona Bruce
SvecMatthew Ganley
BillyTim Prottey-Jones
EamonDaniel Healey
DaMark Carlisle
Ex-GirlfriendMiria Parvin
AndrejMathew Hamper
RezaLoren O'Dair
Bank MangerJez Unwin
EmceeJamie Cameron
Guy
(Zweitbesetzung)
Jack Beale
Daniel Healey
Girl
(Zweitbesetzung)
Ruth Westley
Florence Andrews
Baruska
(Zweitbesetzung)
Allison Harding
Svec
(Zweitbesetzung)
Robbie White
Billy
(Zweitbesetzung)
Kieran Cunningham
Dogan Mehmet
Eamon
(Zweitbesetzung)
Dogan Mehmet
Tomas Wolstenholme
Da
(Zweitbesetzung)
Kieran Cunningham
Ex-Girlfriend
(Zweitbesetzung)
Helena Gullen
Ruth Westley
Andrej
(Zweitbesetzung)
Jamie Cameron
Robbie White
Reza
(Zweitbesetzung)
Helena Gullen
Ruth Westley
Bank Manager
(Zweitbesetzung)
Jamie Cameron
Emcee
(Zweitbesetzung)
Tomas Wolstenholme
Robbie White
 
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CAST (HISTORY)
GuyDeclan Bennett [16.03.13 - 08.03.14]
Arthur Darvill [17.03.14 - 10.05.14]
David Hunter [12.05.14 - 15.11.14]
Ronan Keating [seit 17.11.14]
GirlZrinka Cvitesic [16.03.13 - 10.05.14]
Jill Winternitz [seit 12.05.14]
  
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TERMINE
keine aktuellen Termine
 
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TERMINE (HISTORY)
Sa, 16.03.2013 19:30Phoenix Theatre, LondonPreview
Mo, 18.03.2013 19:30Phoenix Theatre, LondonPreview
Di, 19.03.2013 19:30Phoenix Theatre, LondonPreview
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