Das Stück von Pier Paolo Pasolini beschäftigt sich auf ungewöhnliche Weise mit der Person des heiligen Paulus. Neben der musikalischen Umsetzung des Themas erhält der Zuschauer im Anschluss noch die Gelegenheit, über das angesprochene Thema zu sprechen.
Pasolini kritisiert die Kirche, wo sie mit der Macht paktiert. Auf der anderen Seite aber hofft er gerade auf eine gewandelte Kirche, die „zu ihren Ursprüngen, zur Opposition und zur Revolte zurückkehrt“ und eine Vorreiterrolle für „all diejenigen Kräfte übernehmen könnte, die sich der neuen Herrschaft des Konsums nicht beugen wollen, einer Herrschaft, die vollkommen irreligiös, totalitär, gewalttätig, scheintolerant […] und entwürdigend ist“, so der Autor.
Pasolinis Text über Paulus und damit der Person des heiligen Paulus selbst nähern wir uns an einem ungewöhnlichen Theaterabend in einer offenen theatralischen Form, irgendwo zwischen Lesung und Spiel, in der auch Musik und der Gestus des Ritus wichtig sind, um uns am Ende mit den Zuschauern in einer Diskussion die Frage zu stellen, ob und wie die „ewigen“ Worte des Paulus auf unsere aktuellen Fragen antworten können.
Pasolinis Text über den heiligen Paulus zeigt, wie aufregend Religion sein könnte, wenn die richtigen Fragen gestellt werden. Vor dem Theaterabend gibt es eine theologische Einführung über Paulus durch den katholischen Theologen Hanns Kessler.
Pier Paolo Pasolini, geboren 1922, wurde am 2. November 1975 in Ostia ermordet aufgefunden. Seine Ermordung ist bis heute nicht vollständig geklärt. Verurteilt wurde ein Strichjunge, den Pasolini angesprochen haben soll. Pasolinis Outing als Homosexueller war im Nachkriegsitalien ein Skandal gewesen. Er war einer der bedeutendsten Intellektuellen Italiens, schrieb Lyrik, Romane und Zeitungsartikel. Seine Filme wie „Teorema“, „Mamma Roma“, „Accattone“, „Medea“ (mit Maria Callas) und „Das erste Evangelium – Matthäus“ gehören zu den Klassikern des europäischen Autorenkinos.
Pier Paolo Pasolini hat sich als religiöser Atheist und als atheistischer Christ zeitlebens mit religiösen Fragen und Stoffen auf eine sehr ernsthafte und originelle Weise beschäftigt. Er schrieb das Drehbuch zu einem Film über den heiligen Paulus, das er aber nicht mehr filmisch realisieren konnte.
mit Andreas Kunz, Bülent Özdil, Julia Gutjahr, Roni Merza, Hanns Kessler
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So, 13.02.2011 18:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | Premiere | |||||||
Mo, 16.05.2011 20:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
Di, 17.05.2011 20:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
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Mi, 18.05.2011 20:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
Do, 19.05.2011 20:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
Fr, 20.05.2011 20:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
Sa, 21.05.2011 20:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
Mi, 25.05.2011 18:00 | Westfälisches Landestheater, Castrop-Rauxel | ||||||||
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