Anatevka (2006)
Freilichtbühne, Bad Bentheim

Semiprofessionelle Aufführung des oft gespielten Stein/Bock/Harnick-Musicals unter freiem Himmel.

Musical von Joseph Stein nach dem Roman „Tewje, der Milchmann“ von Scholem-Alejchen
Regie: Gudrun H. Lelek
Musik: Jerry Bock
Musik: Roun Zieverink, Ralf Effing,
Liedertexte: Sheldon Harnick
Bühnenbild: Hein Schlüter
Musikalische Ausführung: Roun Zieverink, Vera Hanfeld und Andrea Giesecke v. Bergh
Chor: Freilichtspiele Bentheim unterstützt vom holländischen Chor ‘T MASKER
Leitung: Inge Brillemann
Choreographie: Eveline Wypich
Kostüme und Maskenbild: Rosemarie Meyenberg
Bühnenbau: Diethelm Spering
Tontechnik: Jens Horstmann, Holger Neumann
Lichttechnik: Birger Schüler
Requisite/Ausstattung: Ralf Effing
Pyrotechnik: Helmut Heller

Anatevka ist eine kleine Stadt in der Ukraine, dessen Bevölkerung überwiegend jüdischer Herkunft ist. Die Geschichte spielt im Jahre 1905, im zaristischen Russland. In Anatevka leben Russen und Juden scheinbar friedlich nebeneinander. Das jüdische Zusammenleben ist stark von jüdischen Traditionen und Konventionen geprägt: Der Sabbat ist heilig, Ehen werden durch die Heiratsvermittlerin Jente gestiftet, der Rabbi hat für alles einen Segen, sogar für den gefürchteten Zaren: „Gott erhalte uns den Zaren und er halte ihn uns vom Leib“.
Tevje vergleicht das Leben in Anatevka mit der Situation eines Fiedlers auf dem Dach: die Situation ist wackelig, dennoch möchte jeder eine einschmeichelnde Melodie spielen…
So könnte das Leben in Anatevka ruhig weiter gehen, wenn nicht:
– der jüdische Student Perchick mit „neuen“ Ideen auftauchen würde,
– Zeitel, die älteste von fünf Töchtern Tevjes, den Schneider Mottel heiraten wollte,
– die anderen Töchter davon ermuntert auf ihre Liebe und auf Tevje hören würden,
– der Wachtmeister auf seine Obrigkeit hören würde.
Tevje versucht immer wieder, die Angelegenheiten mit Ruhe, seiner ureigenen Diplomatie und seinem innewohnenden Witz zu regeln. Doch erweisen sich die vielbeschworenen Traditionen nicht als wirkungsvolles Instrument gegen die sich abzeichnenden Veränderungen: Nach ein paar gezielten Verwüstungen durch die Machthabenden werden die Juden aufgefordert, innerhalb von drei Tagen Anatevka zu verlassen…