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Den Saisonstart der Augsburger Freilichtbühne markiert die Premiere der
Rockoper von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice. Durch enormen technischen
Aufwand und 150 Mitwirkende auf der Bühne wird die Aufführung zum Spektakel.
In der letzten Inszenierung des scheidenen Intendanten Ulrich Peters werden die letzten sieben Tage im Leben Christi in ein fernes Zukunftsszenario verlegt. Wolfgang Buchners Ausstattung ist als „Abschiedsgeschenk“ an Peters passend spektakulär. In die Bastei-Anlagen wurden abgebrochene Autobahnbrücken, ein Schrottplatz, brennende Mülltonnen und ein die Bühne überspannendes Metallgerüst eingebaut – alles erinnert etwas an George Millers „Mad Max“ – Filme. Hinzu kommen in den Boden eingelassene Nebelmaschinen, Feuerfontänen und weitere Lichteffekte. Die Darsteller wandeln im passenden „Endzeit-Hippie-Chique“, während die Römer und Tempelwache kontrastierend schwarz mit Helm und Schutzvisier auftreten.
Als roter Faden der Inszenierung dient die Dreiecksbeziehung zwischen Jesus, Maria Magdalena und Judas: Maria Magdalena gesteht Jesus nicht ihre Gefühle und Jesus, der mit sich hadert und die von ihm ausgehende Bewegung in Frage stellt, möchte seine Gefühle zu Maria offen äußern. Judas, der den Glauben durch die Liebe Jesu zu Maria in Gefahr sieht, sucht mit den Gegnern die Offensive und verrät den Anführer.
Diese Umsetzung schafft schöne Verknüpfungen einzelner Szenen: Während Maria Magdalena abseits ihr „I don’t know how to love him“ singt, sieht Judas, wie Jesus im Schlaf friert, und deckt ihn in Sorge mit seiner Jacke zu. Aus Eifersucht singt darauf Maria ihre letzte Strophe direkt zu Judas. Angestachelt verrät Judas in der nächsten Szene Jesus an die Hohepriester. Ebenfalls schön ist der Szenenübergang am Anfang des 2. Aktes: Wurde zum letzten Abendmahl in der Pause bereits ein überdimensionales Tischtuch über das Metallgerüst gespannt, reist Jesus am Ende seines Liedes dieses herab und seine Gegner, Judas und die Wachen erscheinen dahinter.
Die Hauptdarsteller zeigen passable Leistungen. Als Judas sticht Andy Kuntz im Verlauf der Aufführung stimmlich hervor. Thomas Peters als Jesus spielt teils zu statisch und kann stimmlich keinen Gegenpart zu Kuntz bilden. Bei seinem „Gethsemane“ zeigt er jedoch darstellerische Tiefe. Ärgerlich erscheint die Besetzung des Pilatus mit Robert Christian Kowald. Seine Stimme zeigt keinerlei Differenzierung bei „Trial by Pilate / 39 Lashes“. Zudem neigt Kowald eher zum Sprechgesang.
Sehr bewegend geraten die Massenszenen, in denen der Chor aus allen Löchern der Kulisse und des Bühnenbodens erscheint. Dieser agiert stets glaubwürdig, was bei der Menge der Personen eine stolze Leistung ist. Sicherlich wäre manche Szene noch ergreifender geraten, wenn man mit den Nebeleffekten sparsamer umgegangen wäre. So verschwindet die Tempelszene zum Beispiel beinahe komplett hinter einer weißen Wand.
Unterstützt wird das Bühnengeschehen teils durch das Ballett des Theaters Augsburg – etwa in „Everything’s alright“. Die Choreografie von Jochen Heckmann gefällt vor allem in der herrlich chaotischen Herodes Szene, die Herodes als Hypochonder zeigt, der von Krankenschwestern und -pflegern umringt wird.
Nichtsdestotrotz sind die Folterung und die Kreuzigung sehr bewegend inszeniert. Die Peitschenhiebe werden mit einer Countdownuhr gezählt, die auf eine Freifläche projiziert wird. Diese Fläche dient während der „Superstar“-Szene als Videowand. Zuletzt wird Jesus scheinbar auf den Bühnenboden genagelt. Jedoch entfährt diesem dann mitsamt Jesus das Kreuz.
Nicht nur beim abschließenden „Johannes 19,41“ besticht das Philharmonische Orchester durch eine einfühlsame und stimmige Interpretation der Partitur.
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KREATIVTEAM |
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Inszenierung | Ulrich Peters |
Musikalische Leitung | Henning Kussel |
Choreographie | Jochen Heckmann |
Ausstattung | Wolfgang Buchner |
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CAST (AKTUELL) |
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Jesus | Thomas Peters Christian Venzke |
Judas | Andy Kuntz Christian Venzke |
Maria Magdalena | Christine Diensberg Astrid Vosberg |
Kaiphas | Greg Ryerson |
Annas | Manuel Wiencke |
Pilatus | Robert Christian Kowald |
Herodes | Stefan Sevenich Gerhard Werlitz |
Petrus | Dominique Bals |
Simon | Sven Fliege |
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TERMINE |
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keine aktuellen Termine |
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TERMINE (HISTORY) |
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