Off-Broadway-Longrun mit dem Belafonte-Hit „Try to remember“ in einer Produktion der Universität Lüneburg.
Zwei Kinder aus verfeindeten Familien verlieben sich ineinander. Diese Ausgangssituation kennt man. Doch im Musical „The Fantasticks“ endet diese Geschichte nicht als großes Drama.
Die angebliche Feindschaft der beiden Väter war nur vorgetäuscht, in Wirklichkeit sind sie beste Freunde, die die Beziehung ihrer Kinder Luisa und Matt mit diesem Täuschungsmanöver gerade forcieren wollten…denn der Reiz des Verbotenen ist ja bekanntlich groß. Doch wie beenden sie diese Farce, ohne dass die Kinder von ihren Ränkeleien erfahren? Dazu wird der Zorro-Verschnitt El Gallo beauftragt, Luisa zu entführen. Und wenn Matt sie dann befreit, wird damit die vermeintliche Kluft zwischen den Familien überbrückt. Klingt nach einem glücklichen Ende, aber soweit sind wir noch nicht. Denn ohne das Kribbeln der Geheimniskrämerei wird den beiden jungen Leuten schnell langweilig miteinander. Und so müssen die zwei erst einmal einige bittere Erfahrungen in der Welt sammeln, bevor sie wieder zueinander finden.
Mit dieser Produktion feiert das semiprofessionelle Ensemble „TraumTänzer“ einen gelungenen Einstand. Jennifer Stephens, in vielen Opern- und Musicalrollen gern gesehener Gast am Lüneburger Theater, hat das Stück ohne Längen inszeniert und schöne Ideen eingebaut. Köstlich ist die Entführungsszene, in der u.a. mit Spülbürste und Kleiderbügel gekämpft wird.
Michael Otto gibt den Matt schwärmerisch verliebt, Kathi Mohr spielt die Luisa leicht überdreht und zeigt sich dabei sehr bewegungsfreudig. Im zweiten Akt ändern sich diese Stimmungen, es geht darum zu verführen und verführt zu werden, und da geraten die beiden Schauspieler an ihre Grenzen. Gut, dass Jennifer Stephens mit all ihrer Erfahrung in der Erzählerrolle des El Gallo die Fäden in der Hand hält. Mit ihren witzigen Streitereien empfehlen sich die Darsteller der beiden Väter, Matthias Stelling und Horst Zink, als gute Komödianten. Jeff O’Gorman und Frank Zunker sind als El Gallos Gehilfen Henry und Mortimer liebenswert tolpatschig und sorgen so für viele Lacher im Publikum. In der interessanten aber undankbaren Rolle der Stummen sorgt Annika Wiethe für Umbauten und Requisitenwechsel.
Die musikalische Qualität der Produktion liegt erfreulich hoch, alle Darsteller haben schöne Stimmen und ein feinfühliges Musikantinnen-Trio unterstützt die verschiedenen Stimmungen auf der Bühne bestens.
Do, 02.06.2005 20:00 | Theater, Lüneburg | Premiere |
Sa, 04.06.2005 20:00 | Theater, Lüneburg | |
So, 05.06.2005 20:00 | Theater, Lüneburg | |
▼ 3 weitere Termine einblenden (bis 12.06.2005) ▼ |
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Fr, 10.06.2005 20:00 | Theater, Lüneburg | |
Sa, 11.06.2005 20:00 | Theater, Lüneburg | |
So, 12.06.2005 17:00 | Theater, Lüneburg | |
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