Hair (2004)
Harztheater, Halberstadt

Jede herkömmliche Handlung geht in HAIR über Bord, als Happening feiert das Stück den Geist von Gewaltfreiheit und Toleranz.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund der lockeren Szenenfolge um den zur Armee eingezogenen Claude ist die amerikanische Vietnampolitik. Die letzten Tage und Stunden vor Antritt seines Wehrdienstes verbringt er mit einer Gruppe von Hippies und ihrem charismatischen Wortführer Berger. Für kurze Zeit erscheint das Leben als eine große Party – bis zum bitteren Ende, wenn Claude im Vietnam-Krieg stirbt. Songs wie „Aquarius“ und „Let The Sunshine“ gingen als Hits um die Welt. Ein Hauch des ehemals weltbewegenden Lebensgefühls von Flower-Power existiert in Love-Parade, New Age und Plateauschuhen weiter, aber das Musical hat viel mehr zu bieten: ein Spektakel voller theatraler und musikalischer Faszination. Ein Werk, das den Geist unbeschwerter Lebenslust atmet; doch nicht ohne Trauer und Nachdenklichkeit, ganz sicher aber mit viel Ironie und Spaß. Und wenn die »YUCCA SPIDERS« sich des Songmaterials von HAIR annehmen, dann wird dieses kraftvoll energisch entstaubt. Die Quedlinburger Surf- und Trash-Rock-Formation hat sich längst vom Geheimtipp zur ‚zweitschärfsten Band der Welt‘ gemausert, bei deren letztem Album ‚Zodiac‘ sich auch Bela B. von den ÄRZTEN, der bekanntermaßen ‚besten Band der Welt‘, für einen Gastauftritt keinesfalls zu schade war.

Inszenierung: Kay Metzger
Musikalische Leitung: Janghoon Cho
Choreographie: Richard Lowe
Ausstattung: Petra Mollérus

Berger: Ingo Wasikowski
Claude: Markus Bölling
Woof: Thorsten Köhler
Hud: Ricky Watson
Paul: Markus Kammermeier
Jeffrey: Jan Mollérus
Mike: Gabriel Zurbriggen
Ronny: Oliver Losehand
Steve: Burkhard Wein
Sheila: Sarah Becker
Jeanie: Maria Vrijdaghs
Crissy: Christina Kraft
Eine Frau: Kerstin Klinder