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Das mit viel Lokalkolorit gefüllte Mörder-Musical „Kathy & Stella Solve a Murder!“ sprüht nur so vor Witz und bedient sämtliche Comedysparten, sodass für jeden im Publikum früher oder später die Dämme einreißen. Urkomisch und charmant wird die Geschichte mit hochkarätiger Besetzung erzählt.
Die verrückte Geschichte berichtet von den Busenfreundinnen Kathy und Stella aus einem Kaff in Yorkshire, die eine Obsession für Kriminalgeschichten und den Tod verbindet. Ihren True-Crime-Podcast führen sie mit Enthusiasmus und versuchen auf ihre Weise, berühmten Lokalmorden auf die Schliche zu kommen. Als ihr großes Idol, die investigative Kriminalautorin Felicia Taylor enthauptet wird, versuchen die beiden, den Übeltäter zu entlarven. Dabei stoßen sie auf allerlei Hürden, schräge Charaktere und gefährliche Halbwahrheiten, die sie nicht nur beinahe ihre Freundschaft zueinander, sondern auch ihr eigenes Leben kosten könnte.
Jon Brittains kann als Drehbuchautor und Regisseur dafür sorgen, dass sein witzig-spritziges Buch genauso umgesetzt wird, wie er es im Kopf hat. Die Story wird stringent und mit deutlichem Fokus auf die beiden Protagonistinnen erzählt. Matthew Floyd Jones liefert gefällige Songs mit pfiffigen, immer lustigen Lyrics; seine Melodien schwanken zwischen rockig und klassischen Musical-Tunes.
Das Bühnenbild von Cecilia Carey zeigt die Hinterhofscheune, in der die Freundinnen ihren Podcast aufnehmen; diese wird durch eingeschobene Bühnenelemente und wechselndes Lichtdesign (Peter Small) kurzerhand in Jugendzimmer, Krankenhaus, Leichenhalle, Karaoke-Kneipe und die heiß erwartete ‚Murder Con‘ verwandelt. Innerhalb der als Hauptschauplatz dienenden Scheune befindet sich auch die hervorragend spielende Live-Band unter Andrew Hilton. Das kleine Ensemble vollführt Fabian Aloises klassische Musical-Choreographien, die maßgeblich zur heiteren Stimmung des Stücks beitragen, mit Bravour.
Elliott Broadfoot mimt Kathys Love-Interest Justin mit schrulligen Marotten und spielt ebenfalls Kathys Klischee-Helikoptermutter mit einer inhärent komischen Körpersprache. Jennifer Caldwell bekleidet die Doppelrolle von Stellas abgebrühter, aber unterstützender Schwester Frankie und der von Stella absolut besessenen Erica. Dass Broadfoot und Caldwell jeweils zwei Rollen spielen, die je einer der Protagonistinnen gänzlich unterschiedliche Impulse geben, verleiht dem Musical eine interessante Figurendynamik. Ben Redfern füllt seine Rolle des durchgeknallten und potenziell gefährlichen David Slatter mit vulgärem Humor und einem gruseligen Wahnsinn. Sorelle Marsh gibt Detective Sue, die durch zynisch-ironische Comedy charakterisiert wird und konstant versucht, Kathy und Stella aus den Ermittlungen fernzuhalten. Ihr Lied „Sue’s Song“ verabreicht der Figur eine tiefere, emotionale Facette, die Marsh mit großer, in den Tiefen Stimme darbietet. Hannah-Jane Fox verkörpert die arrogante, mit Star-Allüren überlaufende Felicia Taylor und bringt durch Mimik, Gestik und Kleinstbewegungen das Publikum zum Schreien. Ihre irrwitzige Darbietung kulminiert im Song „True Crime Famous“, und gerade als sich das Publikum wegen des frühen Szenentods der Rolle enttäuscht zurücklehnt, wird klar: Fox trägt das Stück über den Tod der Figur hinaus durch irrwitzige Geister-Cameos und das Schlüpfen in die vollkommen verrückten Zwillingsrollen Patricia, die Felicias Ableben vermarkten will, und Horatio, der eine Anti-Felicia-Taylor-Bewegung startet. Die unerwarteten Charaktere unterscheiden sich von Felicia nur durch ein Kleidungsstück und werden auch durch die Protagonistinnen mit ihrem Idol verwechselt, was urkomisch inszeniert wird.
Bronté Barbé als nerdige Kathy Baxter und Rebekah Hinds als energielose Stella Carmichael sind neben Fox die Stars des Stücks. Mit Funken sprühender Dynamik und in authentischer freundschaftlicher Symbiose erwecken sie die zwei schrägen und doch greifbaren Frauen zum Leben. Auch wenn viele ihrer Witze durch Lokalkolorit nicht immer ziehen, ist ihre Bühnenbeziehung so voller Inside-Witzen, die das Publikum direkt mit einspannen. Ihr fast rührseliges Duett „If I Didn’t Have You I Would Die“ und das aufgeregte „Murder Con“ sind genau so erinnerungswürdig wie Barbés Solo „Never Felt so Alive“ und Baxters Ballade „The Approval of Strangers“. Alle Songs haben Ohrwurmcharakter und wollen wieder und wieder gehört werden – hierzu fehlt jetzt nur noch ein komplettes Cast-Album, das dieses skurille Stück bester Unterhaltung für Zuhause konservierbar macht.
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KREATIVTEAM |
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Buch / Text | Jon Brittain |
Musik / Text | Matthew Floyd Jones |
Inszenierung | Fabian Aloise Jon Brittain |
Choreographie | Fabian Aloise |
Bühne / Kostüme | Cecilia Carey |
Sound Design | Tingying Dong Dan Samson |
Licht Design | Peter Small |
Musical Supervisor | Charlie Ingles |
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CAST (AKTUELL) |
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Kathy | Bronté Barbé |
Stella | Rebekah Hinds |
Justin etc | Elliot Broadfoot |
Felicia | Hannah Jane Fox, (Sorelle Marsh) |
David Slatter | Ben Redfern |
Erica etc | Imelda Warren-Green |
Di Sue Shaw etc | Elliotte Williams-N'Dure, (Sorelle Marsh) |
Understudies | Jen Caldwell Chelsea Hall |
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TERMINE |
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