"Fantastically Great Women" Ensemble: Charlotte Jaconelli, Anelisa Lamola, Georgia Grant Anderson, Elena Breschi, Meg Hateley ©EllieKurttz
"Fantastically Great Women" Ensemble: Charlotte Jaconelli, Anelisa Lamola, Georgia Grant Anderson, Elena Breschi, Meg Hateley ©EllieKurttz

Fantastically Great Women Who Changed The World (2023 - 2024)
The Other Palace, London

Kurz­bewertungRezen­sionKreativ­teamCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
 

In Großbritannien ist Kate Pankhursts inspirierendes Bilderbuch „Fantastically Great Women Who Changed the World“ eines der bekanntesten Kinderwerke überhaupt. Das Musical bedient sich der gleichen Message und soll vor allem Mädchen in ihrem Selbstwert bestärken. Trotz des simplen Buchs und der repetitiven Botschaft hält das Skript schöne Zitate bereit, die auch einem erwachsenen Publikum so manche Emotion entlocken.

Das Mädchen Jade wird bei einem Schulausflug beinahe im Museum vergessen und schleicht sich zu einer neuen Ausstellung, welche fantastischen Frauen gewidmet ist, die die Geschichte verändert haben. Kurzerhand erwachen einige Vertreterinnen singend zum Leben und geben der von Komplexen und der Trennung ihrer Eltern geplagten Jade ihre Lebensweisheiten mit auf dem Weg, bevor sie aus diesem Traum erwacht. Am Ende erhält Jade den Ausweis für den Club der „Fantastically Great Women“, da auch sie die Welt mit ihren eigenen Talenten positiv verändern wird; diesen Ausweis erhalten beim Verlassen des Theaters auch alle im Publikum anwesenden Mädchen, die so die große Botschaft des Stücks in physischer Form mit nach Hause nehmen können.

Amy Hodge inszeniert das Stück ein bisschen wie „Cats“ oder „Six“, indem sie verschiedene Grüppchen von historisch relevanten Damen gemeinsam auftreten lässt, von denen dann nacheinander jede durch einen Song ihren zentralen Moment hat, in dem sie einerseits ihre eigene Geschichte umreißen und andererseits die Hauptfigur positiv bestärken können. Dabei kleidet Joanna Scotcher ihre Heldinnen fantasievoll und ein wenig wie die Superheldinnen ein, die sie in Jades Augen auch sind, ohne sie von ihren historischen ‚Signature Looks‘ allzu weit zu entfernen. Scotcher zeichnet auch für das niedliche Bühnenbild verantwortlich, das aus allerlei bunten Boxen besteht, aus denen die historischen Persönlichkeiten entsteigen und immer wieder nette, wenngleich absichtlich kindlich anmutende Requisiten mitbringen, um ihre Songs zu illustrieren. Danielle Lecointes Choreographien dagegen sind keinesfalls kindlich, sondern voller Schmiss und Contemporary-Elementen, die von großen Popgruppen stammen könnten.

Die eingängigen Melodien von Jennifer Decliveo mit klugen Songtexten von Miranda Cooper wechseln zwischen Rock-Pop wie in „Six“ und Bubblegum-Pop, wie man ihn aus Teenie-Serien kennt. Besonders berühren können dabei Frida Kahlos Lied „A World of Colour“ und „Rosa’s Lullaby“, das Rosa Parks zusammen mit Anne Frank singt. Fetzig kommt das Terzett „Mary, Mary and Marie“ daher, während die Ensemblesongs „Fantastically Great“ und „Where Do You Want to Go” das volle stimmliche Potenzial der Frauentruppe entfalten. Jades Solo „I’m Here“ am Anfang des Stücks spricht vielen introvertierten Menschen aus der Seele, die sich von ihrer Umwelt nicht wahrgenommen fühlen. Insgesamt werden in „Six“-Manier ohne Pause insgesamt 10 Songs dargeboten, die die Spielzeit auf 80 Minuten bringen.

Jedes der sechs Ensemblemitglieder, mit Ausnahme von der grundsympathisch und nuanciert spielenden und singenden Georgia Grant-Anderson, die ausschließlich Jade verkörpert, schlüpft in jeweils vier Rollen ikonischer Frauen, wovon je eine buch- und songbedingt in den Fokus rückt. Elena Breschi gibt neben Marie Curie und Sacagawea eine temperamentvolle und mitfühlende Frida Kahlo, die zu Tränen rührt. Summer Priest gibt neben Gertrude Ederle eine entzückend schrullige, warmherzige Jane Austen, während Rachel Seiria neben ihrer aufgeweckten Amelia Earhart und ihrer beeindruckend fokussierten Mary Seacole vor allem als starke und präsente Rosa Parks ein Highlight der Inszenierung darstellt. Meg Hateley beeindruckt als Agent Fifi mit dominantem Auftreten und bemerkenswerten Rap-Fertigkeiten als Femme Fatale, während Aaliyah Monk am Ende als stille Anne Frank eine zu Tränen rührende Präsenz beweist. „Fantastically Great Women“ ist ein wunderschönes und berührendes, wenngleich reichlich kurzes und simpel ausgelegtes Plädoyer für Selbstverwirklichung und die Bedeutung, die man seinem Leben geben kann.

 
Kurz­bewertungRezen­sionKreativ­teamCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
KREATIVTEAM
Buch-AdaptionChris Bush
MusikMiranda Cooper
Jennifer Decilveo
TextChris Bush
Miranda Cooper
InszenierungAmy Hodge
Bühne / KostümeJoanna Scotcher
ChoreographieDannielle 'Rhimes' Lecointe
LichtZoe Spurr
SoundCarolyn Downing
Rob Bettle
Live ArrangerJen Green
Musikal. LeitungAudra Cramer
 
Kurz­bewertungRezen­sionKreativ­teamCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (AKTUELL)
=20.07.-08.09.24=
mitElena Breschi
Georgia Grant-Anderson
Meg Hateley
Charlotte Jaconelli
Anelisa Lamola
Aaliyah Monk
Summer Priest
Rachel Seirian
 
Kurz­bewertungRezen­sionKreativ­teamCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
CAST (HISTORY)
=Tournee 23/24=
mitElena Breschi
Jennifer Caldwell
Georgia Grant-Anderson
Chlöe Hart
Leah Vassell. Millie Kiss
Summer Priest
Rachel Seirian
  
Kurz­bewertungRezen­sionKreativ­teamCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE
keine aktuellen Termine
 
Kurz­bewertungRezen­sionKreativ­teamCastCast (Historie)Ter­mi­neTermi­ne (Archiv)
TERMINE (HISTORY)
Do, 30.11.2023 19:00New Wimbledon Theatre, LondonPremiere
Fr, 01.12.2023 19:00New Wimbledon Theatre, London
Sa, 02.12.2023 14:00New Wimbledon Theatre, London
▼ 55 weitere Termine einblenden (bis 08.09.2024) ▼
Zur Zeit steht die Funktion 'Leserbewertung' noch nicht (wieder) zur Verfügung. Wir arbeiten daran, dass das bald wieder möglich wird.
Overlay