Weil das Stadtzentrum von Görlitz mit seinen Gründerzeitbauten oft als Filmkulisse für Hollywood-Blockbuster dient, vermarktet sich die Stadt touristisch als "Görliwood". Damit passt diese in Deutschland nur sehr selten gezeigte, auf realen Charakteren basierende "Hollywood-Romanze" perfekt dorthin. Fast wäre dem örtlichen Theater mit einem tollen Cast in der Inszenierung von Christopher Tölle und der Ausstattung von Tilman von Blomberg (Bühne) und Heike Seidler (Kostüme) ein ganz großer Wurf gelungen. Wegen schlechter akustischer Aussteuerung zwischen Graben und Bühne übertönt jedoch die musikalische Begleitung den Gesang. Schade.
Von der Vorstadt-Hure zur ersten Frau Argentiniens. Das Musical von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice zeichnet den Weg von Maria Eva Duarte nach, die es durch taktisches Kalkül zur First Lady gebracht hat.
Märchenhaftes Sommer-Open-Air des Görlitzer Theaters mit einer Reise in das Land hinter den Regenbogen.
Affären und Tragödien im goldenen Zeitalter von Hollywood: Andrew Lloyd Webbers Drama um den erfolg- und mittellosen Drehbuchautor Joe Gillis und die alternde Stummfilm-Diva Norma Desmond ist und bleibt ein Dauerbrenner an den Stadttheatern.
"The Producers" - das Musical über einen kalkulierten Flop, der keiner wird, ist in Görlitz alles andere als ein Flop. Hut ab vor dieser aberwitzigen Inszenierung (Sebastian Ritschel), bei der zwei Gäste (Adrian Becker, Daniel Eckert) tolle, hauseigene Solisten des Musiktheater-Ensembles kongenial ergänzen. Absolut empfehlenswert!
Wenn der jüdische Milchmann Tevje im kleinen russischen Dorf Anatevka mit dem Schicksal hadert und sich vorstellt "Wenn ich einmal reich wär", dann ist das mal tragisch, mal komisch - aber immer für Ohrwürmer gut.
Andrew Lloyd Webbers Erfolgsshow über die letzten sieben Tage im Leben Jesu Christi wird in diesem Sommer Open-Air bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall gezeigt.
In Zeiten großer Debatten über "Homo-Ehe" und Gleichstellung bezieht die Inszenierung von Sebastian Ritschel eindrucksvoll einen klaren Standpunkt für Liebe und Respekt. Dabei webt Ritschel in seinen Narrenkäfig geschickt tagesaktuelles Zeitgeschehen ein, hebt aber nie zu ermahnend den Zeigefinger und findet auch dank einer punktgenauen Besetzung immer die richtige Mischung aus Komik und Tragik.
Musikalisches Schauspiel von Patrick Ellsworth, basierend auf dem gleichnamigen Film von Lars von Trier mit Björk. Die durch eine Krankheit erblindende Selma versucht, ihrem Sohn dasselbe Schicksal zu ersparen - doch die notwendige OP ist teuer. In ihrer Fantasie entflieht Selma ihrem grauen Arbeitsalltag in die farbenfrohe Musicalwelt ihrer Tagträume.
Längst ein Klassiker an Deutschlands Stadttheatern: die "Umerziehung" der Eliza Doolittle vom Blumenmädchen mit Gossenjargon zur feinen Dame, die den misanthropischen Professor Higgins bekehrt.