So titelt der "Spiegel" einen dreiseitigen Bericht über Joop van den Ende, die Stage Entertainment und das Musicalgeschäft (in der aktuellen printausgabe).
Einiges Wissenswertes aus diesem Artikel zur Diskussion:
"Würde Rocky floppen, wären 11 Mio Euro produktionskosten verpufft, was selbst die Stage Entertainment schmerzen würde (...)"
"Die Karl may Verulke "der Schuh des Manitu", die fast 12 Mio menschen ins Kino gelockt hatte, kam im Berliner TdW auf eine klägliche halbe Mio besucher und wurde nach anderthalb jahren abgesetzt."
"das Trauma der Stage Entertainment heisst jedoch "Titanic". In allen Kinos der Welt ein Knaller, soff die Bühnenfassung in Hamburg bereits nach 10 Monaten ab. der damalige Stage-Chef versuchte die Pleite damit zu begründen, dass man in der maritimen Stadt offenbar keine sinkenden Schiffe sehen wolle (...). "Diese Show war einfach nicht gut, das war der wahre Grund", widerspricht heut der niederländer Joop van den Ende (...). "Titanic war mein grösster Mißerfolg" """""""""""""""""""""""
"Heute macht Stage Entertainment, das weltweit 28 theater bespielt, in Deutschland gut 50% seines Umsatzes von zuletzt 600 Mio Euro. Die Hälfte der Besucher kommt in Gruppen, mit dem Kegelclub oder mit veranstaltern wie TUI (...)""""
""Hamburg ist nach new York und London der drittgrösste Standort der Welt geworden. Laut einer Umfrage ist der hafen nur der zweithäufigste Grunde für einen Trip an die Elbe. Wichtiger sind die Musicals.
Stage betreibt hier drei grosse Theater, ein weiteres soll 2004 eröffnet werden. Darin könnte ein beatles-Stück gespielt werden, raunt ein Mitarbeiter. Oder "PRETTY WOMAN". Vielleicht auch Spider-Man (...).
"das teuerste Musical, das die Stage Entertainment in Deutschland zur Aufführung brachte, ist "tarzan" (...). Bis zur Premiere waren bereits 18 mio EUR ausgegeben, pro Woche kommt eine weitere halbe Mio hinzu. Die Stromkosten für die 160 Scheinwerfer sind enorm, ebenso die Ansprüche an die Sicherheit. Die computergesteuerten bungee-Seile (...) werden alle sehcs Monate für ein paar hundertausend Euro ausgewechselt."""""
Ein Publikum (damit meine ich Mainstream) ist wahrscheinlich mit einen Stück vertrauter, dessen Handlung es bereits als Film gesehen hat.
So geht es auch mir. Vor zwei Wochen sah ich im Theater in der Josefstadt "Amadeus". Und ich glaube, ich hätte dieser Inszenierung nicht so gut folgen können, wenn ich den Film von 1985 nicht so gut gekannt hätte.
Vor allem ist es doch auch zeiteinsparender und erfordert nicht so viel Aufwand wie eine neue Idee, eine gänzlich neue Geschichte auf eine Bühnenversion zu adaptieren.
Ich vermute, dass es genug Ideen für Stücke gibt (also weltweit, wie viel in Deutschland weiß ich nicht), aber es scheint der Mut der Produzenten zu fehlen. Die gehen halt lieber auf Nummer sicher. Und wenn man ein Produkt neu einführt, kostet das immer weit mehr, als wenn man einen bekannten Namen verwenden kann - sprich "Lischen Müller, das Musical" wird es am Anfang immer schwerer haben als "Pretty Woman".
Und da die Produzenten nicht gesponsort werden von Städten, Ländern etc., ist so ein Denken und Handeln auch nicht zu verübeln. Es bräuchte einfach endlich mal wieder mehr Mut, aber den wird wohl von der Stage nicht wirklich geben...
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