Was haltet ihr eigentlich von den Plänen, wie sie von der neuen Leitung in der aktuellen "musicals" geäußert werden, z. B. auch für die (schwierige) Übergangsphase im Zelt usw.?
Ich habe mir gleich gedacht: Oh weh, nett gedacht, aber solche Konzepte gehen eigentlich immer schief, und habe mir schon gleich die Berichte nach ein, zwei Jahren dazu ausgemalt. Ich will hier nichts schlecht reden (hätte auch nichts davon), aber irgendwie schrillten beim Lesen in meinem Hinterkopf dauernd die Alarmglocken. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Konzept so aufgeht, und das Schönreden der eher schlechten, dezentralen Lage des Übergangszelts fand ich (um ein Beispiel unter vielen zu nennen) sehr, sehr bemüht. Wenn man das schon so beschönigen und gute Aspekte an den Haaren herbeiziehen bzw. -reden muss, geht's aller Erfahrung nach schon schlecht los.
Wie gesagt, ich gönne ihnen nichts schlechtes, im Gegenteil, der Standort München verdient ja eine musicalmäßige Belebung (auch, wenn ich extrem selten dort bin und selbst nicht davon profitieren könnte) - aber die Skepsis überwiegt.
Eben. Gerade was die Lage angeht - absolute A....karte. Der bisherige Standort konnte vom Münchner Hauptbahnhof zu Fuß erreicht werden. Das ist schon ein Unterschied zu "in nur 17 Minuten am Zelt mit überdachtem Übergang".
Also ich fahr liebe rins Zelt .. mit dem Auto ... da gibt es keine Parkplatzprobleme wie in der Stadt ... und die meisten kommen doch mit Bus oder Auto...
Gut, vielleicht hat die Münchner Schikeria das Geld für's Auto. Aber sicher möchte die Münchner Schikeria nach der Vorstellung fein Essen gehen - das ist da draußen ja eher unmöglich.
Aber die Schickeria wohnt doch gar nicht in München-City, sondern in den noblen Vororten. Nun ja, vielleicht serviert der Butler zu Hause ja noch einen kleinen Midnight Snack.
Naja, mit Schickeria alleine lässt sich ein Theater nicht füllen.
Da sitzt doch eher Otto-Normalverbraucher in den Vorstellungen.
Und eine gute Viertelstunde Fahrtzeit ist nun wirklich nicht die Welt. Wenn ich vom Hamburger Hbf in die Neue Flora oder ins Operettenhaus will, geht es auch nicht viel schneller.
Abgesehen davon finde ich es ausgesprochen ambitioniert von den Münchnern, daß man während der Renovierungsphase diese (sicherlich sehr kostspielige) Ausweichmöglichkeit zur Verfügung stellt. Ganz zu Schweigen von der kulturellen Bereicherung, die es für München darstellt.
Ich denke, daß in erster Linie der Spielplan über den Erfolg entscheiden wird. Was musicalmäßig bisher angekündigt wurde (My Fair Lady, Rocky Horror Show, In Nommine Patris), klingt für mich jedenfalls attraktiv und ist einen Besuch wert.
*hüstel* Na ja, zumindest für "My Fair Lady" (auch wenn ich das Stück liebe!) und die "Rocky Horror Show" muss man aber nicht ins DT. Das wird ja quasi überall gespielt.
Im letzten Teil des Interviews steht ja auch, das man sich in Verhandlungen über die Aufführungsrechte von "Chicago" befindet. Das wär doch mal was, wurde ja schon ewig lang nicht mehr gezeigt.